TJa - die Welt interessiert sich nicht (mehr) für deutsche Befindlichkeiten.
Egal ob bei Honda oder sonstwo.
Bei Autos z.B. war ja mal der Maßstab, dass die auch deutsche Autobahnen in der Performance "können" müssen. Heute braucht man für deutsche Autobahnen nur noch eine gute Federung, damit man auf den Holperstrecken keinen Bandscheibenvorfall bekommt. Ansonsten werden Höchstgeschwindigkeiten um 180 km/h und die Abstimmung der Autos selbst bzgl. Komfort und (elektrischem) Verbrauch bis 130 km/h die Normalität und die Autos werden auch nur noch bis dahin abgestimmt. Weil es eben für den Rest der großen weiten Welt ausreicht. Mein elektrischer Hyundai ist genau so abgstimmt: Bis 130 km/h zieht er wie ein Ochse und alles ist fantastisch, darüber hinaus wird es zäh und der Stromverbrauch steigt absurd an.
Bei Motorrädern ähnlich: In wievielen Ländern werden (Abgas-)"Dinosaurier" wie der V4 eigentlich noch massenhaft nachgefragt? Weltweit gesehen wird es dann schon eng und ein Hersteller, der eben nicht unbedingt in Deutschland und vielleicht einigen wenigen anderen Ländern in der EU seinen Hauptmarkt hat wird natürlich genau abwägen, warum er den deutschen Geschmack - böse könnte man ja (wenn ich auf die einschlägigen Motorradtreffpunkte so schaue...) auch behaupten, den alten, weißen, deutschen Motorradfahrer - mit großem Aufwand noch bedienen soll.
Ich denke, der Zeitgeist hat uns "V4-Veteranen" überholt. Wenn ich mir die jüngere Generation so anschaue, dann verstehen eigentlich alle die ich kenne Motorradfahren anders als ich. Weniger puristisch, vielleicht mit "Zelt, Zahnbürste und Dosenravioli", sondern als Teil eines Pakets: Nicht mehr die Fahrt an sich ist das Ziel, sondern Motorradfahren ist nur noch ein Baustein eines Gesamtevents mit Wellness, Kultur, Kulinarik. 10 Stunden am Stück im Sattel von einem Arsch der Welt zum anderen - wer macht das denn noch?
Für mich und meine CT bedeutet das im Endeffekt: Hegen, (technisch) pflegen, behalten und fahren so lange es geht.