ALLES rund um den REIFEN

  • ...also aufziehen können die Männers aus Deutschland auch, was sie wollen...

    Können - aber viele wollen das nicht, aus gutem Grund!

    Mit einer Freigabe bist du auf der sicheren Seite, ohne Freigabe kann das in die Hose gehen.

    Was dann, wenn der Reifen nicht funktioniert?

    Und dann noch bei so einer schweren Maschine wie der VFR...

    Was tun, wenn das Ding bei höheren Geschwindigkeiten zB das Pendeln anfängt, oder bei starker Schräglage das Schiff trotz richtig eingestelltem Fahrwerk schwänzelt, weil die Karkasse für das Gewicht zu weich ist?

    Ich hab mir jetzt auch einen Reifen ohne Freigabe aufziehen lassen - das erste Mal...

    Bin gespannt, ob er taugt - wenn er nicht funktioniert - selber schuld!

    Zudem kommt noch die rechtliche Frage.

    Unfall? Und der Reifen war ursächlich dafür - und schon bist du mit 5000 Euro in der Haftpflicht mit dabei oder in der Vollkasko draussen.

    Klar, wenn ich höchstens 120 Km/h fahren darf, dann ist eh alles egal.

    Aber bei Geschwindigkeiten weit jenseits der 200?

    Wie auch immer - jedem das Seine, denn jeder hat so seine persönlichen Bedürfnisse/Befindlichkeiten.


  • Also wenn ein Motorrad so empfindlich auf Reifen reagieren würde, das kritische Fahrzustände auftreten können, dann würde ein Motorradhersteller eine bestimmte Reifenbindung in der Homologation und Zulassung einbringen, allein damit sich der Hersteller selbst gegen Schadens - und Regressansprüche absichern kann. Ist keine Reifenbindung seitens des Herstellers vorgeschrieben und es werden Reifen mit ECE Zulassung und richtigen Geschwindigkeit - und Tragfähigkeitsindex verwendet, dürfte es keine kritischen Fahrzustände geben (soweit die Theorie). Das es in der Praxis anders aussehen kann, zeigt die Reifenerstausstattung der VFR mit Bridgestone. Das heftige Aufstellmoment beim Reinbremsen in Schräglage hat schon so manchen überrascht und ist auch nicht ungefährlich.

    Allen in allem dürfte es aber rechtlich keine Probleme geben, da rechtlich alles korrekt wäre, wenn die Reifen den vorgeschriebenen Spezifikationen entsprechen. Und der Angel GT ist nicht zu weich für die VFR, der Tragfähigkeitsindex wird erfüllt. Ein mehrlagige Karkasse die Pirelli wohl für den Angel GT vorbereitet würde wahrscheinlich die positiven Eigenschaften hinsichtlich Lenkpräzision, Verschleiss usw. optimieren. Und der Angel GT mit einer Sonderkennung wäre für die wirklich richtig dicken Tourer / Sporttourer über 300kg nötig, für die VFR eine "Empfehlung".

    Ich glaube das man mit dem Angel GT in der aktuell erhältlichen Kennung keinen Fehlgriff macht. Aber unter Umständen ist die Sonderkennung mit mehrlagiger Karkasse noch etwas besser auf der VFR. Da hilft nur abwarten oder ausprobieren ;)

    Michi: Was für Reifen hast du bestellt ?

    Gruß Markus

  • ...wie gesagt, jeder kann ja jetzt an sein Moped schrauben was er will, aber ein gewisses 'Risiko' geht man damit trotzdem ein - und wenns nur ist, dass man seinen neuen Satz Reifen wieder runterschmeisst, weil man damit nicht zufrieden ist...

    Der GT funzt nach meiner Meinung bestimmt auch ohne A-Kennung am Moped und gehe auch mit deinem letzten Absatz völlig d'accord!

    Wer das Risiko gänzlich ausschliessen will, soll auf die Freigabe vertrauen, so sehen das auch die Reifenhersteller, wie zB Metzeler:

    "Metzeler zur Fabrikatsbindung: Freigabenliste bei Motorradreifen beachten!

    Nicht zuletzt durch die Entscheidung verschiedener Motorradhersteller, bei neuen Modellen auf eine Fabrikatsbindung für Motorradreifen zu verzichten, ist das Thema Freigaben bei Motorradreifen wieder in der allgemeinen Diskussion. Als Beitrag zu dieser Diskussion hier der Standpunkt von Metzeler:
    - Trotz der ständigen Weiterentwicklung der Motorradtechnik gilt nach wie vor, dass die Kombination aus Motorradfahrwerk und Reifen „passen“ muss, denn jedes Motorrad kann mit verschiedenen Reifentypen ein unterschiedliches Fahrverhalten zeigen.
    - Um festzustellen, ob ein bestimmter Reifentyp mit einem speziellen Motorradmodell in allen Fahrsituationen und Geschwindigkeitsbereichen harmoniert, sind umfangreiche Tests durch professionelle Fahrer unabdingbar. Erst nach guten Ergebnissen bei den gefahrenen Tests wird von Metzeler eine Freigabe für die jeweilige Reifen-Motorrad-Kombination erstellt. Eine Freigabe stellt daher immer auch eine Empfehlung von Metzeler für die Motorradfahrer dar.
    - Jeder Motorradfahrer ist für den verkehrssicheren Zustand seines Motorrads verantwortlich. Von der Bereifung darf keine Gefahr für den Fahrer und seine Umgebung ausgehen. Um diese Ansprüche zu erfüllen, reicht es nicht aus, lediglich auf den richtigen Luftdruck und die ausreichende Profiltiefe zu achten.
    - Ein Reifen, der lediglich aufgrund seiner Dimension auf ein Motorrad passt, bietet nicht automatisch auch ein sicheres Fahrverhalten und Fahrspaß. Da Metzeler größten Wert auf die Sicherheit und Zufriedenheit seiner Kunden legt, empfehlen wir weiterhin allen Motorradfahrern, nur Reifen zu montieren, für die eine Freigabe vom Motorradhersteller für den jeweiligen Motorradtyp vorliegt.

    Metzeler wird auch in Zukunft sein umfangreiches Testprogramm weiterführen und im Falle positiver Testergebnisse, Freigaben für die Metzeler-Bereifungen auf den Motorrädern aller Hersteller veröffentlichen.
    Metzeler empfiehlt nach wie vor, ausschließlich Reifen zu montieren, für die eine Freigabe von Metzeler oder vom Motorradhersteller für den entsprechenden Motorradtyp vorliegt. Nur bei freigegebenen Reifen hat ein Motorradfahrer die Gewissheit, dass er das Potenzial seines Bikes mit Spaß und Sicherheit nutzen kann, da diese Reifen-Motorrad-Kombinationen zuvor umfangreich von unserer Fahrversuchs-Abteilung getestet wurden und auch zukünftig getestet werden."

    Ich hab mir den Pilot Power 3 draufmachen lassen (und hoffe, dass der funzt!)...

    Einmal editiert, zuletzt von Michi (24. März 2013 um 09:44)

  • empfehlen wir weiterhin allen Motorradfahrern, nur Reifen zu montieren, für die eine Freigabe vom Motorradhersteller für den jeweiligen Motorradtyp vorliegt.

    Dieser Satz hat nicht mehr uneingeschränkt Gültigkeit,
    denn bei Motorrädern die nach 2005 auf den Markt kamen gibt es von den Motorradherstellern keine Freigabenlisten mehr,
    die haben die Veranwortung an die Reifenhersteller abgegeben.

    hier auf der Honda-Seite ist die VFR1200 nicht zu finden: http://www.honda.de/service/motorr…enfreigaben.php

    Grüßle Martin
    wünsche allen, fahrt schräg und kommt gesund heim
    "Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
    sollten wir lieber dankbar sein,
    dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen."
    (Dieter Hildebrandt)

  • Sorry Malko,
    Du schreibst hier von einer anderen Reifengröße, die steht natürlich nicht im Schein und dafür brauchst Du dann
    eben eine Genehmigung od. Freigabe.

    Genau,

    und was deiner Aussage widerspricht, "Was im Schein steht, muß auch auf dem Reifen stehen".

    Es geht mir nur darum, dass hier niemand verwirrt wird.

    Gruß

    Malko

  • Genau,

    und was deiner Aussage widerspricht, "Was im Schein steht, muß auch auf dem Reifen stehen".

    Es geht mir nur darum, dass hier niemand verwirrt wird.

    Gruß

    Malko


    Hi Malko,
    tut mir leid, kann Deiner Argumetation nicht folgen ?(
    also bist Du es, der hier für Verwirrung sorgt. :S

    Grüßle Martin
    wünsche allen, fahrt schräg und kommt gesund heim
    "Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
    sollten wir lieber dankbar sein,
    dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen."
    (Dieter Hildebrandt)

  • Naja, meine wird mir morgen mit Dunlop Roadsmart vor die Tür gestellt. Die haben selbst bei dem miesen kalten Wetter bei der Probefahrt funktioniert und werden drauf bleiben bis sie "durch" sind. danach wird es entweder ein Pirelli oder der Dunlop Sportmax, von dem habe ich bisher auch nichts schlechtes gelesen. Ich weiß aber das vom Handling her ein Sportreifen immer noch ein Ticken besser Rückmeldung gab als jeder Tourenreifen. Das habe ich auf der GPZ und der VTR gelernt. vermutlich werde ich aber auch auf der VFR ersteinmal einen guten Tourenreifen wie den Angel ausprobieren. Sei es auch nur um zu sehen das eine Sportpelle wirklich noch einen Fortschritt darstellt. Sollte dem dann nicht so sein bleibt's eben bei Tourenpellen.
    Eine interessante Erfahrung auf der VTR war damals, das ein Sportreifen bei einem runden Fahrstiel durchaus die Lebensdauer eines Tourenpneu erreichen kann. Ich habe auf der VTR mit einem CorsaIII fast 7000 km runtergespult bevor er illegal wurde. der Z6 war schon nach 6200 durch und fuhr sich im Vergleich wiederlich unpräzise. ( ok ganz am Anfang war er brauchbar) Wer die VTR kennt, weiß das dieser Zweizylider durchaus als Reifenmörder bekannt ist. (bevor ich einen runderen Fahrstiel hatte, haben meine Pellen auch selten länger als 3 bis 4 Tkm gehalten, Sportreifen sogar nur 1,5 bis 2,5 Tkm ... Was ein gutes Fahrertraining so an Geld sparen kann ^^ )

    Gruß
    Mr. Burns
    _______________________________________

    Der immense Usus exterritorialer Vokabeln in der linguistischen Germanistik, ist mit dediziertem Fanatismus auf das maximale Minimum zu reduzieren!
    _______________________________________
    :!: Stoppt TTIP jetzt :!:
    _______________________________________

  • @ Michi
    Das ist deine Meinung ... und das ist auch vollkommen ok wenn du diese vertrittst.
    Nur ist mir kein Fall bekannt bei dem es zu nur ansatzweise um solch eine Interpretation geht oder ginge. Was die Geschwindigkeit angeht .... entweder ist der Reifen von dem Hersteller zugelassen für die Gewichtsklasse und Geschwindigkeit oder eben nicht ....

    Was das mit der Geschwindigkeit zu tun hat .... ist mir schleierhaft was du damit meinst .... ich kann mit meinem Motorrad ziemlich genau gleich schnell fahren wie du mit deinem .... unabhängig von der Limite ... und in Deutschland ist die Skala auch für mich nach oben offen ....

    Ich bin nur etwas erstaunt über deine Aussage ........ wenn das so schlimm wäre wie du schreibst .... dann machst du ja jetzt klassischen Selbstmord!

    Was soll schief gehen ..... die Angaben erfüllen die Norm die vorgegeben ist ... und was das rechtliche angeht .....

    Die Schweiz hat diese Regelung und die hat sich bisher bewährt.

    Aber desto trotz muss ich dich warnen wenn du den Reifen jetzt bestellt hast und aufziehst .... ist dein eigenes Risiko!!!

    Gute Fahrt wünsche ich dir trotzdem ;)
    Roli

  • ...oh Mann...

    Ich glaube, ich habe das Für und Wieder ob mit oder ohne Freigabe ausreichend beleuchtet...

    Wie gesagt, es kann jeder den Reifen an sein Moped schrauben, den er will - auch hier in Dtl - und das wollte ich aufgrund deiner Klammerbemerkung richtigstellen.

    Mir geht das Belächeln der Freigabenbeachter nämlich auf den Senkel.

    Und was das alles mit Geschwindigkeit, was soll schon passieren und mir ist kein solcher Fall bekannt zu tun hat, kannst du im oben von mir geposteten Metzeler Statement nachlesen.

    In diesem Sinne - Over and Out

  • Ich seh das mit der Reifenfreigabe so: Mein Reifen muss auf dem Weg zur Arbeit während des Sonnenaufgangs -6°C bei bis zu 150km/h genau so ertragen wie 1 Tankfüllung Autobahn Vollgas, 1 Tankfüllung 1. + 2. Gang Rastenkratzen, beschleunigen und bremsen bis ans Haftlimit und wieder 1 Tankfüllung Vollgas Autobahn nach Hause am Stück bei +35...38°C. Bei so einem Belastungsspektrum fühle ich mich einfach wohler, wenn die Pelle ausgiebig getestet wurde und vom Testingenieur absolute Unbedenklichkeit bestätigt bekommen hat. Darum bleibe ich bei den freigegebenen Modellen.

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.

  • Ich seh das mit der Reifenfreigabe so: Mein Reifen muss auf dem Weg zur Arbeit während des Sonnenaufgangs -6°C bei bis zu 150km/h genau so ertragen wie 1 Tankfüllung Autobahn Vollgas, 1 Tankfüllung 1. + 2. Gang Rastenkratzen, beschleunigen und bremsen bis ans Haftlimit und wieder 1 Tankfüllung Vollgas Autobahn nach Hause am Stück bei +35...38°C. Bei so einem Belastungsspektrum fühle ich mich einfach wohler, wenn die Pelle ausgiebig getestet wurde und vom Testingenieur absolute Unbedenklichkeit bestätigt bekommen hat. Darum bleibe ich bei den freigegebenen Modellen.

    Also bei dem "Belastungsspektrum" stellt ein ECE zugelassener Reifen mit den vorgeschrieben und erfüllten Reifenkennwerten mit Sicherheit das geringere Sicherheitsrisiko dar. Bei dem "Belastungsspektrum" sehe ich eher ein Sicherheitsrisiko in Verantwortungsbewusstsein des Fahrers im öffentlichen Straßenverkehr.

    Gruß Markus

    Einmal editiert, zuletzt von marenz3518 (31. März 2013 um 12:32)

  • Ich hab wirklich nichts gegen Sonntagsfahrer, denen es unter 15°C zu kalt und über 25°C zu warm ist, aber euch für erhöhtes Verantwortungsbewusstsein auf die Schulter zu klopfen habt ihr keinen Grund. :)

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.