Sechs Monate RC79 - Zwischenbilanz

  • Guten Abend! :)

    Habe Urlaub und Zeit, die sechs Monate seit der Inbesitznahme einer RC79 mal Revue passieren zu lassen. Meine Gedanken bzw. Überlegungen will ich euch nicht vorenthalten (auf's Auge drücken, hehe).

    Nachdem die erste Euphorie über den Erwerb verflogen war und es ans Eingemachte ging, also die Alltagstauglichkeit, wurde mir schnell klar: Diese Maschine stellt für mich eine Herausforderung dar: vorderradorientiertes Fahren, Sitzposition/Ergonomie, hoher Schwerpunkt - Dinge, die mich zeitweise ins Grübeln gebracht haben. Als Mensch mit grundpositiver Einstellung - der ich bin - habe ich mich fleißig daran gemacht, diese selbstgemachten und tatsächlichen Probleme "abzuarbeiten".

    Was ist beim Fahren eines Motorrads besonders wichtig? Klar, der Wohlfühlfaktor. Und hier steht an erster Stelle das Sicherheitsempfinden. Als ehemaliger CB1100ex-Fahrer stört mich das Gewicht an sich nicht so sehr, aber in Verbindung mit einem sportlichen Anspruch, den die RC79 hat, und einer eher sportlich ausgerichteten Ergonomie, wobei das Kinn in die Nähe des Vorderrads rückt, hatte ich zunehmend ein Gefühl der Unsicherheit. Es dauerte eine ganze Weile, bis mir klar wurde, dass ich die Schöne fahren wollte, wie ein Naked Bike, unbewusst immer so aufrecht wie möglich, mit unnötig viel Arbeitseinsatz an den Stummeln. Das war nicht nur anstrengend, sondern hat mich sogar in zwei, drei sehr gefährliche Situationen gebracht. Das wiederum hat sich mittelfristig auf mein Sicherheitsempfinden ausgewirkt. Es gab Momente, da dachte ich, die Maschine fährt mit mir, anstatt ich mit ihr. Hat sich aber gegeben. Ich bezeichne die RC79 für mich jetzt als "Ganzkörpermaschine" - voller Einsatz = schönstes Fahrerlebnis. Jetzt klappt's hervorragend! Es funzt auch gemütlich, aber hey, da gehen auch 50% Fahrspaß bei flöten ...

    Die RC79 als Gesamtpaket begeistert mich nach wie vor. Sie ist eine Augenweide, die "Shutlines", also das Ineinanderspielen der verbauten Komponenten, vermitteln einen kompakten, gediegenen, hochwertigen, insgesamt einen wunderschönen Eindruck. Ein Augenmagnet auf jedem Motorradtreff, und ein Gartenstuhl in der Garage ersetzt jedes Fernsehprogramm. Auch die inneren Werte stimmen. Der Motor macht Musik, ich werde nicht satt, die zu hören.

    Mit der Leistung bin ich vollauf zufrieden, mehr brauche ich nicht, mehr habe ich mir bei bisher 8500 gefahrenen Kilometern in keiner Situation gewünscht. Man muss halt am Hahn ziehen, VTEC taktisch eingesetzt relativiert den hier und da mokierten mangelhaften Durchzug. Die Einstellungen der Federelemente sind noch in der Optimierungsphase, aber ich nähere mich meinen persönlichen Idealwerten. Spritverbrauch ist im Rahmen, ich liege momentan bei einem Durchschnitt von 4,9 Liter. Mit der Reichweite bin ich sehr zufrieden. Der Gesamtzustand der Maschine ist immer noch 1a, quasi wie frisch über die Ladentheke (ohne übertriebenen Pflegeaufwand).

    Die Erstbereifung, Dunlop D222, weicht nach wie gesagt 8500 Kilometern am kommenden Dienstag einem Satz Dunlop Sportmax Roadsmart III. Ich war mit der Erstbereifung durchaus zufrieden. Die Bremsen sind insgesamt okay, etwas harsch auf den letzten Meter vorm Reifenstillstand, aber damit kann ich leben. Ich bin aber eher ein Motorbremsenfahrer und werfe selten heftig den Anker. Die Kupplung empfinde ich manchmal als hakelig, besonders zwischen dem 5. u. 6. Gang, und wenn sie (sehr langsam natürlich) rollt, mag meine Schöne das Runterschalten in den 1. überhaupt nicht. Überhaupt, das Schalten verlangt Nachdruck bzw. Eindeutigkeit. Schleifende Kupplung in höheren Gängen (passiert mir manchmal), da macht sie Diva-mäßigen Terror und gibt mir einen "-" Balken als Mittelfingerersatz. Bemühe mich, das abzustellen.

    Hochgradig zufrieden bin ich mit den LEDs. Habe viele Dunkelheitsfahrten auf dem Weg zur Arbeit absolviert, dabei sind etliche Autobahnkilometer. Ich sehe hervorragend und werde ganz offensichtlich auch gut gesehen - die linke Spur wird in der Regel schnell geräumt, wenn ich im Rückspiegel auftauche, auch dann, wenn die Verkehrssituation unübersichtlich wirkt/ist. Mehr kann man sich nicht wünschen. Das Koffersystem ist klasse. Für meine Begriffe schon massig Stauraum. Und die Innenräume bleiben knochentrocken auch bei langen Fahrten im Regen und auch Starkregen. der Wind/Wetterschutz ist für mein Körpermaß von 175 cm ideal. Im Zusammenspiel mit meinem X-Lite null Verwirbelungen, Regen und Spritzwasser treffen mich nur an den Schultern (und nicht sonderlich störend das Visier), bei entsprechender Geschwindigkeit natürlich.

    Der einzige echte Minuspunkt der Maschine ist für mich der hohe Schwerpunkt. Mit meinen kurzen Beinen habe ich den einen oder anderen kippeligen Moment bei Langsamfahrten und beim Rangieren, wo auch das Gewicht wieder eine Rolle spielt. Da hatte ich schon ein, zwei Herzattacken. Auch lässt sie sich verhältnismäßig schwer auf den Hauptständer wuchten, schwerer jedenfalls als die noch etwas dickere CB1100. Etwas störend die Vibrationen in den Spiegeln, interessanterweise im rechten mehr als im linken. Auch schlägt mein Popometer nach mehrstündiger Fahrerei deutlich in den roten Bereich aus. Vielleicht bin ich in der Hinsicht aber auch einfach ein Weichei.

    Hingegen was mir besonders gut gefällt, und was bisher kein anderes Motorrad toppen kann: Das Cockpit. Ich liebe diesen zentralen, analogen Drehzahlmesser, das Negativ-Display, die übersichtliche, großzügige Anordnung der Infos, die Ablesbarkeit bei Tageslicht, die Hintergrundbeleuchtung bei Dunkelheit. Auf modernen TFTs mag man Filme in HD-Qualität anschauen können, aber es sind und bleiben hässliche kleine Quetschkommoden.

    Weil die RC79 für mich mehr darstellt, als die Summe ihrer Teile, ergibt sich für mich ein insgesamt einmaliges Fahrerlebnis. Und das wird runder und besser, je mehr ich sie bewege. Alles spielt - ich finde keine bessere Beschreibung - perfekt zusammen. Natürlich interessiere ich mich immer mal wieder für andere Motorräder. die setze ich stets in einen direkten Vergleich mit der VFR, und bisher kommt die immer besser weg. Noch bietet sie mir fast alles, was ich von einem Motorrad erwarte, und was sie mir nicht bieten kann, reicht nicht aus, um mir die Freude an ihr so zu schmälern, dass der Wunsch zu einem Wechsel aufkommt. Bisschen umständlich ausgedrückt, aber ihr versteht schon, denke ich.

    In Sachen Spaßfaktor und Alltagstauglichkeit, Verarbeitung, Zuverlässigkeit und Handling lässt die VFR 800 F aus meiner Sicht kaum Wünsche offen. Mal schauen, was mir im Laufe der Saison noch so auffällt. Dass sich an meiner Einschätzung irgendwas ändert, wage ich aber zu bezweifeln. Das perfekte Motorrad gibt's nicht, aber die RC79 ist verdammt nahe dran! ^^

    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg,
    auch wenn ich gewechselt habe auf ein anderes Modell, so kann ich deiner Bewertung nur voll zustimmen...bis auf das die gebotene Leistung ausreicht. ;)

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

  • Hallo Jörg,
    auch wenn ich gewechselt habe auf ein anderes Modell, so kann ich deiner Bewertung nur voll zustimmen...bis auf das die gebotene Leistung ausreicht. ;)

    Hallo Michael,

    aus Deiner Vita heraus betrachtet, ist der Wechsel auf die Fireblade eine logische Konsequenz. ;)

    Für mich hat das Abenteuer Motorrad erst im Frühsommer 2015 begonnen, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Der schwerwiegendste Nachteil ist natürlich, dass ich 30 Jahre eben nicht Motorrad gefahren bin. Der für mich bedeutenste Vorteil ist zweifellos, dass ich 30 Jahre Lebenserfahrung in eine Sache einbringen kann, die selbst unter günstigsten Bedingungen nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen ist. Die Vorstellung eines 19jährigen Ich auf einem Motorrad, oh mein Gott ...

    Damals hätte mein Fokus wahrscheinlich auf Leistung und Geschwindigkeit gelegen. Einen Rest davon habe ich mir offensichtlich bewahrt, wenn ich mir mein Bike Hopping der letzten beiden Jahre anschaue und sehe, wo ich gelandet bin. Und aus meinem Blickwinkel sind 106 PS auf 242 Kg eine Angelegenheit, die ich noch gut kontrollieren kann. So betrachtet, stellt die RC79 das perfekte Motorrad für einen fortgeschrittenen Anfänger wie mich dar: auf lange Sicht noch jede Menge Luft nach oben, sollte aus mir mal ein besserer Fahrer werden. ^^

    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg@all,
    nun ich glaube wenn ich deinen Bericht so lese das du etwas dein Licht unter den Scheffel stellst.Denke nach deinen Schilderungen zu urteilen bist du ein guter Fahrer geworden...entwickeln tut sich jeder mit zunehmender klm Zahl auf dem Bock.

    Was du erwähnst über das Gewicht der VFR und bei so mancher Situation Herzatacken in Erscheinung getreten sind, erging mir auch so.Deshalb habe ich mich auch wieder so schnell von ihr getrennt.
    Schon das einschieben in die Garage rückwerts einen kleinen Anstieg hinauf trieb mir den Angstschweis auf die Stirn,etwas kippeln und das Ding liegt. :huh:
    Auch unterwegs beim absteigen auf etwas nicht gerade Untergrund..mit etwas Sand und kleinen Steinchen hat mir( 1,79 Körpergrösse) unbehagen beschert. Der Motor muss für eine 800er zu hochtourig gefahren werden......gefällt mir nicht. Auch auf kleinen Bergstrecken meine bevorzugten Ausflugziele spürt man das Lebendgewicht von 240kg merklich. Nein nicht wirklich etwas für mich.

    Jetzt sind es "nur" 196kg Vollgetankt, sowohl das rangieren, aufsitzen und vorallem das Handling sind einmalig. Vielleicht verstehen wir uns falsch, aber mit Leistung meine ich nicht unbedingt das schnell fahren sondern wie der Motor seine Leistung entwickelt.
    Hohe Drehzahlen wie die VFR 800 kann die Fireblade locker bieten( überbieten)..aber wozu...brauche ich gar nicht, bei 4500-5000U/min wird geschaltet und dat Dingens zieht an wie ein Bulle.....schon sind im 6 Gang 130kmh erreicht, nach STVO schon zu viel...so will ich dat haben! :D
    Den Rest der Drehzahlen benötigt man nur bei Blitzüberholmanövern..oder wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer mit seiner dicken sportlichen Dose Ergeiz bekommt und unbedingt gedemühtigt werden möchte, oder auf der AB..sonst nicht. :D

    Ansonsten kann man mit solch einen Gewaltbolzen auch gemütlich gruisen, Blümchen pflücken und die Landschaft betrachten, aus dem Alter ständig nach der Ideallinie für jeweilge Strasse zu suchen bin auch ich herraus. ;)
    Das sehe ich auch nicht als erstrebenswert an und dem Sinn des Motorrad fahrens.

    So nun Schluss, hoffe deine Thraed nicht allzusehr zugemüllt zu haben. ;)

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

  • Interessant was so 4 bzw 8 cm in der länge für einen unterschied machen. Ich hab mit 183 cm keine Probleme die kleine von A nach B zu schieben. Ja ich bin sozial und schiebe die VFR auf die Straße bevor ich den Motor starte. Mit dem 5. Und 6. Gang kenn ich leider auch nur zu gut, lande da auch oft in der Mitte. Dafür flutscht mein 1. Gang immer sauber rein.

    Ich mag die kleine, sonst würde ich nicht soviel mit ihr unterwegs sein.

  • Ich habe festgestellt das es mit dem 5. und 6. Gang am besten geht wenn man den "Schalthebel" streichelt. D.h. ganz sachte "gegenstupst" Die Gänge flutschen gradezu... :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: ^^

    "Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut." Klaus Kinski

  • Merkwürdig, das schalten empfand ich bei der VFR 800 als absolut das beste was mir je untergekommen ist. Kein klatschen beim einlegen vom ersten Gang und alle anderen Gangstufen flutschten nur so rein.Exakter- butterweicher Schaltvorgang. ;)

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

  • Ich hatte ja gehofft das die 12er VFR mal in das RC79-Kleid gepackt wird. Da ich schon die VTec (46/2) hatte, wollte ich nicht auf die Power verzichten. Ansonsten finde ich die RC79 optisch sehr lecker :thumbup:

    Gruß Micha

    Mehr - ist weniger ;)

  • Hallo Jörg@all,
    nun ich glaube wenn ich deinen Bericht so lese das du etwas dein Licht unter den Scheffel stellst.Denke nach deinen Schilderungen zu urteilen bist du ein guter Fahrer geworden...entwickeln tut sich jeder mit zunehmender klm Zahl auf dem Bock.


    Ziemlich genau 40000 Kilometer seit Juni 2015 auf 4 Motorrädern, die unterschiedlicher kaum sein können. Wenn ich so drüber nachdenke, ist das schon ein wenig bekloppt, der Zeitaufwand, das Geld ... seufz. Auf der anderen Seite ... Kind ist neuerdings volljährig und flügge, die Bäume sind gepflanzt, das Haus ist in Schuss, ich habe meine Bücher geschrieben (jetzt muss ich sie nur noch verkaufen können ...), meine Zeit als aktiver Musiker ist vorbei, und ich bin verdammt kein Typ für's Wohnmobil! Und das Beste an der Sache ist: Meine Frau fährt mittlerweile auch Motorrad, wir verbringen also gemeinsam Zeit mit unserem neuen Hobby. Seit ein paar Wochen benutzt sie aber oft so ein beunruhigendes Wort: Bluetooth ...

    Vermutlich hast Du Recht, wahrscheinlich stecke ich schon ziemlich tief in der Materie. Als ich eben vom Reifenwechsel nach Hause gekommen bin, nach 140 Kilometern Einfahrrunde, habe ich liebevoll den mächtig warmen Hinterreifen getätschelt und so was wie "brav" und "fein" gemurmelt und das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Ich hoffe, das hat kein Nachbar gesehen ...

    Was du erwähnst über das Gewicht der VFR und bei so mancher Situation Herzatacken in Erscheinung getreten sind, erging mir auch so.Deshalb habe ich mich auch wieder so schnell von ihr getrennt.
    Schon das einschieben in die Garage rückwerts einen kleinen Anstieg hinauf trieb mir den Angstschweis auf die Stirn,etwas kippeln und das Ding liegt. :huh:
    Auch unterwegs beim absteigen auf etwas nicht gerade Untergrund..mit etwas Sand und kleinen Steinchen hat mir( 1,79 Körpergrösse) unbehagen beschert. Der Motor muss für eine 800er zu hochtourig gefahren werden......gefällt mir nicht. Auch auf kleinen Bergstrecken meine bevorzugten Ausflugziele spürt man das Lebendgewicht von 240kg merklich. Nein nicht wirklich etwas für mich.


    Wenn sie einmal in Bewegung ist, stört mich das Gewicht wie gesagt nicht so sehr. Írgendwie passen die Pfunde zu diesem Motorrad, sie fühlen sich, na ja, nicht falsch an. Das ist so eine satte Straßenlage, und wenn man die Kurvenlinie sauber trifft, macht das mächtig viel Spaß. Bergauf mit steilen Kurven, das ist für mich Übungssache, klappt mittlerweile richtig gut, man muss 100% bei der Sache sein. Ich mag solche Herausforderungen. Allein der hohe Schwerpunkt und das Rangieren/Langsamfahren hat noch erhöhtes Übungspotenzial. Mein Vorschlag, die Garage auszuschachten und dem Straßenniveau anzupassen, wurde von der Regierung einstimmig abgelehnt. :D

    Jetzt sind es "nur" 196kg Vollgetankt, sowohl das rangieren, aufsitzen und vorallem das Handling sind einmalig. Vielleicht verstehen wir uns falsch, aber mit Leistung meine ich nicht unbedingt das schnell fahren sondern wie der Motor seine Leistung entwickelt.


    Och, ich mag schnell. Auch sehr schnell. Wie der Motor der RC79 seine Leistung freigibt, kommt mir dabei sehr entgegen, wie soll ich es ausdrücken - die Leistungsentfaltung gibt mir einen gewissen Freiraum für Entscheidungen? So in etwa. So betrachtet, könnte man es auch ein Sicherheitsfeature nennen. ich glaube, ich bin einfach der Typ für Mittelklasseleistung/Hubraum/Drehmoment, damit komme ich sehr gut zurecht. Und die RC79 ist in meinen Augen völlig unangestrengt, was das betrifft. So rede bzw. schreibe ich natürlich nur, weil ich keinen Vergleich habe. Ich bin schlicht zufrieden, wie es ist.

    Hohe Drehzahlen wie die VFR 800 kann die Fireblade locker bieten( überbieten)..aber wozu...brauche ich gar nicht, bei 4500-5000U/min wird geschaltet und dat Dingens zieht an wie ein Bulle.....schon sind im 6 Gang 130kmh erreicht, nach STVO schon zu viel...so will ich dat haben! [...]
    Ansonsten kann man mit solch einen Gewaltbolzen auch gemütlich gruisen, Blümchen pflücken und die Landschaft betrachten, aus dem Alter ständig nach der Ideallinie für jeweilge Strasse zu suchen bin auch ich herraus. ;)
    Das sehe ich auch nicht als erstrebenswert an und dem Sinn des Motorrad fahrens.


    Ein paar Kilometer auf meinen Hausstrecken schreien förmlich nach Ideallinie. Manchmal kann ich da nicht an mich halten, und das fetzt. Aber ich bleibe immer brav auf der mir zugeteilten Straßenseite und veranstalte keinen Blödsinn (in uneinsichtigen Kurven etc.). In der Regel fahre ich lieber mit Schwung und Schräglage, vermeide hektische Bremsmanöver und sehe zu, dass die Drehzahl (im Landstraßenbetrieb) immer um die 4500-6000 Touren liegt. Von da aus ist es nicht weit bis VTEC, wenn ich meine, es brauchen zu müssen. Das hat zwar keinen bulligen Auftritt, kommt mir aber als Kontrollfreak sehr entgegen. Das gemütliche Cruisen geht auch. Jemand hier im Forum hat das "Segeln" genannt. Finde ich sehr passend.

    So nun Schluss, hoffe deine Thraed nicht allzusehr zugemüllt zu haben. ;)


    Nee! :)
    Ich bin im Gegenteil immer zufrieden, wenn mein Gequatsche auch kritisch kommentiert/ergänzt/berichtigt oder sonstwie beachtet wird. Ansonsten könnte ich ja gleich "Zuhause" bleiben, gell.

    Gruß
    Jörg

  • Das mit dem "segeln" kommt von mir :)
    Ich kann dir in allen von dir genannten Punkten nur zustimmen. Das satte Gefühl beim langsamen aus der Kurve rausbeschleunigen... wie sich die Kraft langsam entwickelt... da brauch ich keine 200 PS und die Leistung kommt so schön smooot... ich genieße das total :rolleyes: :rolleyes: :love:

    "Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut." Klaus Kinski

  • Das mit dem "segeln" kommt von mir :)
    Ich kann dir in allen von dir genannten Punkten nur zustimmen. Das satte Gefühl beim langsamen aus der Kurve rausbeschleunigen... wie sich die Kraft langsam entwickelt... da brauch ich keine 200 PS und die Leistung kommt so schön smooot... ich genieße das total :rolleyes: :rolleyes: :love:


    Janee is klar.....meinst dat geht nicht auch mit 200Ps.... Blade>192ps bitte! wir wollen ja nicht hochstaplen gelle :D Kommt immer darauf an wie du am Kabel ziehst..äh Gasgriff ...auch wieder falsch aus gedrückt ist ja jetzt Wireless Betätigung. :rolleyes:
    War gestern erst vollkommen entspannt im Kurvenmodus mit abgesenkter Leistungsentfaltung und Traktionkontrolle auf Stufe 5 auf kleinen Dörflichen Landstrassen unterwegs.....war viel entspannter( für mich!) als mit dem Dickschiff VFR.....wenn man den Unterschied kennt möchte man wirklich nimmer tauschen, glaub mir dass. ;) :D
    Satt auf der Strasse liegen können auch andere Motorräder.....und obendrein noch handlicher. :P ;)
    Beide Motorräder haben ihr Vor und Nachteile......jeder sollte damit zufrieden sein was er hat, das ist ja beu Euch der Fall und das ist auch gut so. :thumbup:

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

  • In den vergangenen Beiträgen ist viel zur RC 79 und Anderen geschrieben und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet worden :thumbup:

    Und, alles ist richtig und paßt :thumbup:

    Und jetzt ich......kurz und bündig.......die RC 79 ist ein klasse Moped.....mehr fällt mir dazu nicht ein ;)

    Eifelgrüße
    Arnold

  • Also im Gegensatz zur RC46 bzw. RC46/2 hat sich der Wohlfühlfaktor bei mir so richtig erst durch montieren der Lenkererhöhung und Sitzposition in oberer Stellung eingestellt.
    Ansonsten bin ich absolut zufrieden, besonders seit ich vor ein paar Tagen die Dunlop D222 durch den nagelneuen Michelin Power RS ersetzt habe. 106 PS sind für mich auf öffentliche Straßen völlig ausreichend und zudem auch Vollkasko versicherbar. Für 20-30 PS mehr zahlt man meist das doppelte und mehr.
    Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Bedienung des Bordcomputers, an die Knöpfe kommt man mit links gar nicht und mit rechts nur sehr schwer dran.

    Am Freitag fahre ich übrigens die Ducati Supersport S für 1 Tag. Laut Motorrad-Test die bessere VFR. Ich bin echt gespannt.

    VG
    Jörg

  • Also im Gegensatz zur RC46 bzw. RC46/2 hat sich der Wohlfühlfaktor bei mir so richtig erst durch montieren der Lenkererhöhung und Sitzposition in oberer Stellung eingestellt.


    Exakt so ist es auch bei mir. Zwar wäre für mich die niedrige Sitzposition angebrachter, aber ich muss mich mit dem Kniewinkel arrangieren. Zwei Operationen am rechten Knie, da muss ich nach mehrstündiger Fahrt mit (im Moment noch leichten) Schmerzen rechnen. Die Lenkererhöhung ist für mich auch ein Must-have. Ich hatte mir damals in der Fahrschule einen Kapselriss im linken Handgelenk zugezogen, als ich nach einer versauten Gefahrbremsübung 200 Kg nur mit einer Hand am Sturz hindern wollte. Nun, es hat funktioniert ... Ich habe die Fahrprüfung mit einem fett angeschwollenen Gelenk absolviert. Seither immer wieder Probleme. Die Lenkererhöhung reißt zwar einiges raus, aber das Schalten ist die größere Belastung. Und hatte ich schon den Bandscheibenvorfall erwähnt? Die Sitzposition auf der RC79 kommt mir da sehr entgegen, entlastet ungemein. So. Jetzt noch die immer wiederkehrenden arthrititschen Entzündungen im linken Sprunggelenk und eine "ausgeleierte" Rotatorenmanschette rechte Schulter ... Das alles im Hinterkopf, war ich beim ersten Blick auf die VFR mehr als skeptisch. Nachträglich hat sich aber keines meiner Zipperlein als nachteilig erwiesen. Im Gegenteil. Auf keinem anderen Motorrad habe ich diese Probleme so gut im Griff.

    Ansonsten bin ich absolut zufrieden, besonders seit ich vor ein paar Tagen die Dunlop D222 durch den nagelneuen Michelin Power RS ersetzt habe. 106 PS sind für mich auf öffentliche Straßen völlig ausreichend und zudem auch Vollkasko versicherbar. Für 20-30 PS mehr zahlt man meist das doppelte und mehr.


    Ich habe habe nicht so viele Erfahrungen mit Reifen, aber nachdem die Roadsmart 3 aufgezogen wurden, verhält sich meine Schöne, als habe man ihr ein paar Vitaminspritzen verpasst. Im Vergleich zu den D222 sehr leichtfüßig, agil und vital. Das Einlenkverhalten hat sich rapide verbessert, der Grip ist für meine Begriffe sensationell, die Eigendämpfung hat schon fast etwas Sänftenartiges. Ich habe rasch ein großes Vertrauen in die Schlappen aufgebaut. Die 106 PS reichen mir auch für die Autobahn aus, wie ich gestern wieder feststellen konnte. Wenn man mit 200 Klamotten über die linke Spur fegt, am Hahn zieht und merkt, da kommt noch einiges, dann reicht mir das völlig aus. Auf der Landstraße gleich dreimal. Versicherungstechnisch leiste ich mir auch Vollkasko.

    Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Bedienung des Bordcomputers, an die Knöpfe kommt man mit links gar nicht und mit rechts nur sehr schwer dran.


    Die Knöpfe bediene ich nur bei Reifenstillstand, der Sicherheit wegen. Verstehe aber auch nicht, warum die so fummelig klein ausfallen. Bedienelemente am Lenker wären schon schick. Auf der anderen Seite kann ich mit der Old-School-Lösung leben. So viel gibt's da ja auch nicht abzurufen bzw. einzustellen.

    Am Freitag fahre ich übrigens die Ducati Supersport S für 1 Tag. Laut Motorrad-Test die bessere VFR. Ich bin echt gespannt.


    Ich persönlich glaube mittlerweile, dass man die aktuelle RC79 von jeglicher Konkurrenz abgekoppelt betrachten und beurteilen sollte. Sie ist das Produkt von übern Daumen 30 Jahren japanischer Ingenieurskunst, eine Ikone unter den Sporttourern, vorsätzlich etwas antiquiert, fällt sie allmählich aus der Zeit. Sie ist also mit Bedacht genau so konstruiert, wie sie in meiner Garage steht, und wenn ich sie bewege, weiß ich, warum. Aber das ist Geschmackssache, natürlich. Wie heißt es doch so schön - Geschmack macht einsam, hihi ...
    Abgesehen davon, ich würde die Supersport S nicht unter die Sporttourer sortieren. Ich habe neulich mal auf ihr Platz genommen. Nee ... Trotzdem, eine Probefahrt würde ich auch mal machen wollen, interessehalber. Wünsche Dir viel Spaß am Freitag! :)

    Gruß
    Jörg

  • Ein Nachtrag.
    Rush Hour: Heute waren die Straßen voll mit doofen Dosenfahrern, die mir meine Feierabendrunde verhagelt haben. Die vor mir gefahren sind, waren mir fast alle zu langsam unterwegs, ein paar Idioten hinter mir war wiederum ich zu langsam ... Dabei ist mir gefühlt an die 20mal die Vorfahrt genommen worden. So richtig angefressen war ich allerdings, nachdem ich mich mehrmals verschaltet hatte.

    Ich hatte bisher keine gravierenden Schaltprobleme. Z.B. in der Form, dass beim Hochschalten (Gas zu) bei komplett gezogener Kupplung der 3. oder 4. Gang nicht auf Anhieb reinflutschen will. Auch nicht mit Nachdruck. Ein paar Augenblicke bzw. einen Kilometer weiter ist alles wieder im grünen Bereich. Fragenzeichen.
    Mal kann ich die Samtpfote einsetzen, dann genügt ein minimaler Fußhebeldruck und ein minimales Ziehen der Kupplung. Beim nächsten Mal hat diese Taktik überhaupt keine Effekte. Schalte ich etwas forscher, habe ich stärkere Lastwechselreaktionen, aber es funktioniert. Manchmal, wie oben beschrieben, aber auch nicht.

    Darüber mache ich mir seit ein paar Tagen verstärkt Gedanken. Schalte ich sehr (!) bewusst und achte penibel auf die Gasgriffstellung, klappt alles fehlerfrei und wie gemalt. Schön. Auf die Dauer ist das aber auch irgendwie anstrengend. Das Getriebe scheint nicht so viel Spielraum für Nachlässigkeiten zu haben, um das mal ganz laienhaft auszudrücken. Die Einstellmöglichkeiten betreff Kupplung habe ich in allen Variationen bereits durchgespielt und so gut wie möglich optimiert.

    Mit meinen anderen Motorrädern hatte ich dieses Problem nicht. Die Kawa ER-6n hatte zwar starke Lastwechselreaktionen, aber das habe ich mit Zwischengas gut in den Griff bekommen. Die Schalterei war stets sauber und exakt, da hatte ich auch als blutiger Anfänger keinen Grund zur Klage. Die CB1100 ließ sich traumhaft schalten, sie ist die Inkarnation von "butterweich". Das hat nur das DCT der NC750X toppen können. Die NC-S ist gute, solide Hausmannskost, mit einem völlig neutralen und absolut unauffälligen Getriebe. Keines dieser Motorräder hat mich jemals in Verlegenheit gebracht, was das Kuppeln bzw. das Getriebe betrifft!

    Liegt's generell am Zusammenspiel zwischen Gas und Kupplung, das ich persönlich als sensibler empfinde als bei den anderen Motorrädern? Hat sich da was verändert? Jedenfalls, ich habe noch von keinem anderen RC79-Fahrer gehört, der mit diesem Problem zu kämpfen hatte/hat. Die Schalterei scheint im Allgemeinen so unauffällig zu sein, dass sie gar nicht weiter erwähnt wird. Hm .. vielleicht hat mich auch die DCT-Fahrerei ein bisschen für's Manuelle versaut. :rolleyes:

    Entweder sitzt der Fehler auf dem Motorrad. Das wäre zwar blöd (und auch etwas peinlich), aber irgendwie in den Griff zu bekommen. Oder es ist ein mechanisches Problem. Ein fehlerhaftes Getriebe wäre noch viel blöder, auch, wenn's wahrscheinlich ein Garantiefall wäre.


    Gruß
    Jörg

  • Moin Dietmar,

    das war gewiss ein schlechter Tag zum Fahren, einer von vielleicht drei über's ganze Jahr verteilt. Hat bestimmt auch eine Rolle gespielt. Trotzdem, ich habe das ungute Gefühl, da steckt noch mehr dahinter. Hoffe, ich irre mich.

    Gruß
    Jörg

  • wäre ein schaltassi vielleicht ein thema? Hab meinen seit letzter woche und bin bin total begeistert. die 200€ ist er meiner meinung nach definitiv wert. probleme beim gang einlegen gibts dann auch nicht mehr :)

  • Moin. :)

    Hatte ich kurz drüber nachgedacht. Allerdings habe ich hier und da aufgeschnappt, dass so ein Quickshifter unter Umständen nicht so dolle für's Getriebe sein soll. Was für Umstände das sind, weiß ich auch nicht so genau, man spricht von "Belastungsspitzen im Getriebe" und Folgeschäden bei "unsachgemäßer" Benutzung. Habe das Thema noch nicht recherchiert, weil ich so einen Schaltautomaten im Landstraßenbetrieb bei meiner Fahrweise nicht für nötig halte. Auf der anderen Seite habe ich die Vorzüge von DCT klar erkannt, diese Technik ziehe ich defintiv vor. Nur ist die RC79 "leider" zu geil, als dass ich sie gegen eine DCT-Maschine eintauschen wollte. Dilemma. ^^

    Gruß
    Jörg