Motorschaden bei 10.000 km

  • Wenn jemand nach einem Rechtsanwalt ruft, der etwas einfordern soll, worauf ich keinen Anspruch habe, sollte bedenken was das Schreiben eines RA beim Hersteller bewirkt.....

    Wer es versäumt hat, rechtzeitig aus einem Garantiefall einen Gewährleistungsfall zu machen und mit mäßigem Klagen eine mehrmonatige Reparaturdauer akzeptiert, verdient sicherlich nachträglich unser Mitgefühl, aber keine Tipps die geeignet sind Widerstand zu erzeugen.

    Einfach mal darüber nachdenken, wenn ihr eine Kundenreklamation nach bestem Wissen und Gewissen gelöst habt (sorry... kann nix dafür, keine E-Teile verfügbar, Chef ist gerade nicht im Hause, ich ruf dich morgen an) was dann das Schreiben eines Rechtsanwaltes bei euch bewirkt.... genau.... befreiendes Lachen.

    Ein Rechtsanwalt kann nicht nur einfordern, er kann auch beratend für beide Seiten auftreten, in dem er die rein rechtliche Seite veranschaulicht. Abgesehen von der rein rechtlichen Seite sollte es noch etwas wie Gewissen und Verantwortung gegenüber dem Kunden geben. So manchen Hersteller / Händler oder Unternehmen ist die Sicht Dinge abhanden gekommen, das der Endkunde durch seinen Erwerb eines Produktes oder einer Dienstleistung den Erfolg des Unternehmens und das Gehalt eines jeden Angestellten dieses Unternehmens sichert.

    Leider gerade wieder mit der Fa. Delticom erlebt (reifendirekt.de, motorradreifendirekt.de, reifen.com usw.), nach Bestellung eines Komplettsatzes Winterräder für das neue Familienauto fehlte der Befestigungssatz (Radmuttern und Zentrierringe). Nach mehrmaligen Anrufen (Warteschleife 30min) beim "Kundenservice" wurden die fehlenden Teile über eine Nachlieferung zugesichert. Eine gewünschte schriftliche Bestätigung hierzu ist ausgeblieben. Das ist jetzt alles Wochen her ohne eine Nachlieferung erhalten zu haben. Zwischendurch auch mehrfach mit Emails reklamiert, Beantwortungszeit 1 Woche !!!. In einer abschließenden Reklamation per Email habe ich darauf hingewiesen das ich mir die fehlenden Teile anderswo gekauft habe und das Delticom meine beiden Kundenkonten (privat und Geschäft) löschen soll, ich nicht mehr mit Werbe-Emails belästigt werden möchte und notfalls meine Interessen durch einen Rechtsanwalt vertreten lasse. Innerhalb einer Stunde wurde mir die Abbestellung vom Newsletter bestätigt, keinen Bezug zu den fehlenden Teilen (bezahlt wurden diese) oder ein Bedauern über die Situation. So verhält sich ein Unternehmen, wo der Privatkunde sch......egal ist und nichts zählt. Das habe ich auch nochmal mit einer bestimmten aber höflichen Email zum Ausdruck gebracht.

    Durch das "nicht mehr Kunde sein" wird Delticom nicht untergehen, aber immerhin entgeht denen der Reifen und Felgenverkauf (mittlerweile auch die RDK-Sensoren) von 4 Kraftfahrzeugen. Zusammengerechnet habe ich Delticom über die letzten 10 Jahre einige tausend Euro "zukommen lassen". Montag können wir nun endlich die Winterräder montieren lassen. Aktuell müssen wir seit 3 Wochen mit Sommerreifen auf dem neuen Auto fahren. Glück das der Winter noch nicht so richtig zugeschlagen hat. Soviel zum Thema Gewissen und Verantwortung gegenüber dem Kunden.

    Von daher noch mal abschließend, ein Rechtsanwalt einzuschalten oder die Anmerkung dazu dies zu tun ist kein Allheilmittel, aber mit Bedacht und Vernunft eingesetzt durchaus der richtige Weg seine Interessen vertreten zu lassen.

    P.S. Zwischenzeitlich wurde mit die Nachlieferung der fehlenden Teile auch schriftlich zugesichert, ist schon ein paar Tage her, erhalten haben wir bisher aber nichts. Ist auch egal, als Kunden haben die mich verloren.

    Gruß Markus

  • Ich habe eine VFR 1200 bj 10.2015 und seit Juni 2016 steht die Kiste bei Motorrad Händler mit Motorschaden :( . Ich hatte schon bei 5000 km klappen in Motor bemängelt aber die konnten nichts feststellen. Bei kalten zustand hat sich angehört wie hydrostüssel Also angeblich ist normal. Nach 10.000 bei Inspektion haben die festgestellt Spänne in Öl Motorschaden :( :thumbdown: bis jetzt warte ich auf mein Motorrad. Nach Aussage von Meister neue Motor aber von Honda Japan alles auseinander nehmen und überprüfen. Die geben kein Komplete Motor sondern muss der Motor auseinander genommen werden und Überholt werden. Ich glaube das war mein letzte Honda in mein leben
    :thumbdown: :thumbdown:

    Liebe Leute, ich kann aus dem und den nachfolgenden Inhalten nicht viel entnehmen:
    - ist das eine "offizielle" Honda, also vom Fachhändler mit allen Papieren gekauft?
    - lautes Klappern? (oberer oder unterer Bereich ...?)
    - viele und/oder große Späne im Öl? - das allein wäre kein Indiz für einen Motorschaden!
    - lief der Motor nicht mehr oder nur mit lauten Geräuschen?
    - natürlich muss der Motor auseinander genommen werden und das dauert mitten in der Saison auch bei anderen Werkstätten weit über einen Monat
    - stand die Maschine jetzt bei einer Hondawerkstatt?
    - klingt der Motor jetzt anders?

    Es sollten schon mehr/bessere Infos vorhanden sein, um irgendwas darauf zu schreiben, sorry!

    in schwarz mit Träcki (Traktionskontrolle)

  • Wenn jemand nach einem Rechtsanwalt ruft, der etwas einfordern soll, worauf ich keinen Anspruch habe, sollte bedenken was das Schreiben eines RA beim Hersteller bewirkt.....

    Wer es versäumt hat, rechtzeitig aus einem Garantiefall einen Gewährleistungsfall zu machen und mit mäßigem Klagen eine mehrmonatige Reparaturdauer akzeptiert, verdient sicherlich nachträglich unser Mitgefühl, aber keine Tipps die geeignet sind Widerstand zu erzeugen.

    Einfach mal darüber nachdenken, wenn ihr eine Kundenreklamation nach bestem Wissen und Gewissen gelöst habt (sorry... kann nix dafür, keine E-Teile verfügbar, Chef ist gerade nicht im Hause, ich ruf dich morgen an) was dann das Schreiben eines Rechtsanwaltes bei euch bewirkt.... genau.... befreiendes Lachen.

    Eine überaus arrogante Sicht der Dinge.
    Nach "bestem Wissen und Gewissen" wurde hier in Anbetracht des Zeitfaktors und der mangelnden Kommunikation der Fall meines Empfindens eher nicht gelöst - sonst würde man den TO über die Gründe des Motorschadens nicht im Unwissen lassen. Aber bei Vertretern von Großunternehmen wird wahrscheinlich mangels Handhabe gegen die Macht der Konzerne öfter über uns Kunden "befreiend gelacht", als wir es uns vorstellen können (siehe z.B. auch VW, da werden alle - ausser den US-Verbrauchern mit ihren überragender Möglichkeiten, die Ihnen der dortige Verbraucherschutz einräumt - erst betrogen und nachher noch wüst beschimpft).
    Jetzt noch einen Anwalt zu beschäftigen ist aber in diesem Fall wohl tatsächlich nicht (mehr) zielführend: Motor ist ja mittlerweile repariert, Ursache ist aber nicht kommuniziert oder vielleicht sogar nicht bekannt. Jedenfalls kann ich nachvollziehen, dass dem TO die Lust an seiner Honda mangels Vertrauen in Technik und Werksvertreter vergangen ist. Mein Tipp an ihn: Verkaufen und was anderes anschaffen.

  • Mein Tipp an ihn: Verkaufen und was anderes anschaffen.


    Dem kann man sich nur anschliessen! Und im übrigen sollten wir aufhören immer von Honda als "Heilsbringer" zu reden. Ich fahre dieses Motorrad weil es mir gefällt und wenn es von Yamaha oder etc. wäre hätte ich es auch gekauft. Auch Honda ist ein ganz normales Unternehmen in dem es darum geht Kohle zu verdienen. Der einzelne Kunde ist wenn es hart auf hart kommt nur ein kleiner Fiffi.

    Im übrigen hat reinivfr Recht: Die gemachten Angaben lassen eine faire Bewertung nicht zu.
    @ ManfredK: Eines darf man aber nie vergessen: Wer sich nicht wehrt wird immer verdroschen.Und da hat sich trotz Waldorfschulen nichts dran geändert :!:

    Gruß Claus

    "Als Gott sah das nicht jeder Motorrad fahren kann , erfand er für den Rest Fußball"

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen."
    Walter Röhrl


  • @ ManfredK: Eines darf man aber nie vergessen: Wer sich nicht wehrt wird immer verdroschen.Und da hat sich trotz Waldorfschulen nichts dran geändert :!:

    Gruß Claus

    Claus, es ist wohl völlig normal, dass man im Schadensfall erstmal nach Garantie ruft und nicht nach Gewährleistung.
    Im Rahmen der Garantie bin ich in der Wahl meines FHH frei, im Urlaub manchmal zwingend notwendig - bei der Gewährleistung muss ich zu Hause bei meinem Vertragspartner reklamieren. Sollte letzteres möglich sein, empfehle ich immer sowohl einen Garantiefall zu eröffnen (Forderung an den Garantiegeber, sprich Hersteller) UND einen Sachmangel bei meinem Lieferhändler zu reklamieren (=Gewährleistung).

    Im Rahmen der Garantie stehen mir nur die Rechte zu, die der Garantiegeber bereit ist zu geben. D.H. z.B. Abschleppkosten werden ggfs. nicht übernommen, Fahrtkosten werden nicht erstattet usw. usw.

    Im Rahmen des § 439 habe ich diese Rechte, wenn ich einen Gewährleistungsfall draus mache. Und es gibt noch einen weiteren Punkt - die Nacherfüllung durch meinen FHH hat "unverzüglich" zu erfolgen. Ich kann Fristen setzen und bei Ablauf der Frist Wandlung, Schadensersatz usw. fordern. Auch nicht lieferbare Errsatzteile, fehlende Werkstattkapazitäten sind mir egal - die Frist läuft. Diese Fristsetzung habe ich bei der Garantie nicht.

    Dabei ist anwaltliche Beratung sicher nicht falsch..... aber jetzt nach Ablauf der Reparatur nützt der mir gar nichts mehr, kostet nur mein Geld und dem Hersteller ist das recht egal.

  • Claus, es ist wohl völlig normal, dass man im Schadensfall erstmal nach Garantie ruft und nicht nach Gewährleistung.
    Im Rahmen der Garantie bin ich in der Wahl meines FHH frei, im Urlaub manchmal zwingend notwendig - bei der Gewährleistung muss ich zu Hause bei meinem Vertragspartner reklamieren. Sollte letzteres möglich sein, empfehle ich immer sowohl einen Garantiefall zu eröffnen (Forderung an den Garantiegeber, sprich Hersteller) UND einen Sachmangel bei meinem Lieferhändler zu reklamieren (=Gewährleistung).

    Im Rahmen der Garantie stehen mir nur die Rechte zu, die der Garantiegeber bereit ist zu geben. D.H. z.B. Abschleppkosten werden ggfs. nicht übernommen, Fahrtkosten werden nicht erstattet usw. usw.

    Im Rahmen des § 439 habe ich diese Rechte, wenn ich einen Gewährleistungsfall draus mache. Und es gibt noch einen weiteren Punkt - die Nacherfüllung durch meinen FHH hat "unverzüglich" zu erfolgen. Ich kann Fristen setzen und bei Ablauf der Frist Wandlung, Schadensersatz usw. fordern. Auch nicht lieferbare Errsatzteile, fehlende Werkstattkapazitäten sind mir egal - die Frist läuft. Diese Fristsetzung habe ich bei der Garantie nicht.

    Dabei ist anwaltliche Beratung sicher nicht falsch..... aber jetzt nach Ablauf der Reparatur nützt der mir gar nichts mehr, kostet nur mein Geld und dem Hersteller ist das recht egal.

    Manfred , da bin ich voll bei dir in diesem Fall :thumbup:

    Gruß Claus

    "Als Gott sah das nicht jeder Motorrad fahren kann , erfand er für den Rest Fußball"

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen."
    Walter Röhrl

  • Claus, es ist wohl völlig normal, dass man im Schadensfall erstmal nach Garantie ruft und nicht nach Gewährleistung.
    Im Rahmen der Garantie bin ich in der Wahl meines FHH frei, im Urlaub manchmal zwingend notwendig - bei der Gewährleistung muss ich zu Hause bei meinem Vertragspartner reklamieren. Sollte letzteres möglich sein, empfehle ich immer sowohl einen Garantiefall zu eröffnen (Forderung an den Garantiegeber, sprich Hersteller) UND einen Sachmangel bei meinem Lieferhändler zu reklamieren (=Gewährleistung).

    Im Rahmen der Garantie stehen mir nur die Rechte zu, die der Garantiegeber bereit ist zu geben. D.H. z.B. Abschleppkosten werden ggfs. nicht übernommen, Fahrtkosten werden nicht erstattet usw. usw.

    Im Rahmen des § 439 habe ich diese Rechte, wenn ich einen Gewährleistungsfall draus mache. Und es gibt noch einen weiteren Punkt - die Nacherfüllung durch meinen FHH hat "unverzüglich" zu erfolgen. Ich kann Fristen setzen und bei Ablauf der Frist Wandlung, Schadensersatz usw. fordern. Auch nicht lieferbare Errsatzteile, fehlende Werkstattkapazitäten sind mir egal - die Frist läuft. Diese Fristsetzung habe ich bei der Garantie nicht.

    Dabei ist anwaltliche Beratung sicher nicht falsch..... aber jetzt nach Ablauf der Reparatur nützt der mir gar nichts mehr, kostet nur mein Geld und dem Hersteller ist das recht egal.

    In diesem Fall (10.2015 --> 06.2016) greift die Gewährleistung erst mal nicht mehr.
    So, wie sich Honda anscheinend "angestellt" hat, hätte der TO erst mal beweisen müssen, dass der Mangel schon bei Übergabe der Ware vorgelegen hat. Wenn schon Gesetze zitiert werden, dann bitte auch im richtigen Zusammenhang. Das alleine kann sich schon beim Schneckentempo der deutschen Gerichtsbarkeit lange hinziehen, noch dazu mit ungewissen Ausgang, denn in aller Regel wird vom Gericht zunächst einmal ein "Sachverständiger" eingesetzt. Der darf dann beurteilen, was Honda in diesem Fall nicht will oder kann: Warum hat es den Motorschaden gegeben.
    Ich habe gerade so einen Fall mit dem Weltkonzern Fiat ausgefochten - hat eineinhalb Jahre gedauert. Nicht jeder hat vor diesem Hintergrund die Zeit und auch die finanzielle Kapazität, die Eier in der Hose zu behalten. Ich habe mir zwischendurch einfach mal ein anderes Auto gekauft und die Fiat-Möhre bis zum Ende des Prozesses geparkt.
    Hier vom TO die Garantie zu bemühen war m.E. allem Anschein nach grundsätzlich richtig.

    Ich sehe es nach wie vor so, dass ich hier einen deutlich besseren KundenSERVICE erwartet hätte. Wenn ich betroffen wäre, würde ich die Gurke verkaufen und nie mehr wieder auch nur ein Produkt aus dem Hause Honda in Erwägung ziehen. So mache ich es auch neuerdings mit Fiat und warne - auch an dieser Stelle - davor, ein Produkt aus diesem Hause zu erwerben.

    Zum Glück bin ich nicht persönlich betroffen, denn ich hätte zum DCT meines CT im Moment in Grunde keine Alternative. Trotzdem bleibt bei mir ganz weit hinten im Kopf immer etwas von solchen Fremderlebnissen hängen.

    Und wenn es stimmt, dass einer wie Du, der - so habe ich es mit der Zeit rausgelesen - im weitesten Sinne im Kundenservice von Honda arbeitet/gearbeitet hat, konstatiert, "dem Hersteller ist das recht egal", dann kann ich aus berufenem Mund festhalten, wie sehr mich Honda im Zweifelsfall als Kunden schätzt - nämlich genauso wenig, wie alle anderen.


  • Und wenn es stimmt, dass einer wie Du, der - so habe ich es mit der Zeit rausgelesen - im weitesten Sinne im Kundenservice von Honda arbeitet/gearbeitet hat, konstatiert, "dem Hersteller ist das recht egal", dann kann ich aus berufenem Mund festhalten, wie sehr mich Honda im Zweifelsfall als Kunden schätzt - nämlich genauso wenig, wie alle anderen.

    Nur dass es keine Missverständnisse gibt, meine letzten beruflichen Kontakte mit Honda liegen mehr als ein Jahrzehnt zurück - dennoch würde ich grundsätzlich unterschreiben, dass Honda an jedem Kunden genau so viel Interesse hat, wie die anderen Hersteller. Deswegen ist der persönliche Kontakt zu meinem FHH durch nichts zu ersetzen. Denn der hat ein Interesse an mir als Kunden!