Haben auch andere Mütter schöne Töchter ?


  • Jörg..bitte.

    8)


    Die Rede ist hier nicht von den Pseudo Retro Motorrädern mit modernen Antriebskonzept und Fahrwerken..sondern vom wieder aufleben bekannter Typen aus den 70ziger Jahren.Yamaha lässt im Ausland die RS 500 wieder zum Leben erwecken.....sehr schön..aber vor 20 jahren!

    Okay, ich habe verstanden und gleichzeitig den Faden verloren ... ^^



    Triumph Thruxon 1200

    Die Motoren waren schon in den 70ziger Jahren den Fahrwerken zu hoch überlegen, zappeln unter Volllast, nachschwingen, pendeln bei hohen Geschwindigkeiten sind auch heute wieder an der Tagesordnung bei diesen Maschinen.

    Es finden sich online gute Expertisen zur Thruxton (R), die unbestritten ein Ingenieursprodukt des 21. Jahrhunderts ist. Einfach mal die technischen Daten abrufen und ein paar Reviews anschauen.



    Warum nur haben die Japaner wohl und auch andere Hersteller viel Arbeit in Fahrwerke( Einarmschwinge, gegossene Aluhinteradschwinge) und Federungselemente gesteckt,Upside Down Gabel, Pro link Federung, mehrfach einstellbare Federelemente bei den Vordergabeln in Druck und Zugstufe sowie auch am hinteren Federbein/ Gasdruckausgleichbehälter. Wenn die gute alte einfache Telegabel und hintere Stossdämpfer mit einfacher Schraubenfeder das auch kann...hm? und ja meiner Ansicht und Erfahrung nach ist das veralteter Mist! ;)
    Die Motoren sind auf dem Stand von heute mit Einspritzung und kat wohl war, aber ansonten Steinzeit, meilenweit entfernt von kultivierten laufeigenchaften heutiger Motorenkonzepte, noch wirkliche Rauhbeine.
    OK gibt ja Leute welche auf so etwas stehen.....beim schalten kracht es noch fürchterlich,dann kann man aber auch eine scheppernde Harlay fahren dat selbe in lila.

    Hm tja, nun. Ich bin mir wieder unsicher - bist Du jetzt bei den Pseudo-Retro-Bikes oder bei den echten Retro Bikes? Die Pseudos sind teilweise recht modern ausgestattet, Öhlins, Big Pistons, Brembos, KYBs, voll einstellbare Federelemente allgemein. Und moderne Schwingen würden an einer Retro doch ziemlich albern aussehen, oder? Dafür stehen aber hervorragende Leichtmetall-Lösungen auf dem Programm. Bei den Pseudos, die ich zur Probe gefahren bin, hat's beim Schalten nie gekracht, alles butterweich, bei äußerst kultivierten Laufeigenschaften (z.B. CB1100ex). Wie das bei den echten Retros ausschaut, weiß ich nicht.
    Und mal nachgehakt - warum sollten div. Hersteller darauf verzichten, teuer entwickelte Patente in ihren Pseudo-Retros zu verwerten? Das wäre doch bescheuert, oder? Also tun sie es, wo immer es möglich und sinnvoll ist.



    Natürlich empfindet mancher Zeitgenosse auch mit solch einen Wald und Wiesenhopper/ Retrobike viel Spass , keine Frage ist wohl eine Einstellungsache.
    Meine Benelli Luft /Oel gekühlte 125er ist auch so ein Kandidat, älteres Konzept mit modernen Teilen aufgefrischt, Scheibenbremsen vorn und hinten, Upside Down Gabel, hintere Federrung> Schraubenfederelementen....aber mit Gasdruckausgleich bitte sehr! ;) ..macht auch Spass...aber bitte nicht zuvergleichen mit einer wirklichen Neuentwicklung( nicht nur wegen der Leistung).Von der Konstruktion und Designe her aber aus den 80er Jahren...begeistern kann mich so etwas aber nicht wirklich..wird aber gepflegt weil ein Erbstück.

    Nochmals...jedem das seine.

    Ich bin nicht so ein alter Hase, da kann ich nicht mithalten bzw. mitreden. Ich bin ziemlich neu im Geschäft. Ich weiß zumindest, dass ich mich niemals auf ein ABS-loses Motorrad setzen würde, warum, das habe ich in einem anderen Thread ausführlich beschrieben. Daher wäre so ein echtes Retro Bike auch nix für mich. Davon abgesehen, kann ich mich als Frischling für viele Konzepte begeistern und gehe vollkommen unvoreingenommen an die Sache heran. Das ist a) sehr spannend b) unterhaltsam und c) auch lehrreich. Und ein bisschen was habe ich wohl doch inzwischen gelernt, ich fahre eine RC79, und das nicht ohne Grund. Gewiss, sie verfügt nicht über das ultramodernste High Tech, aber sie fährt sich traumhaft und bietet mir alles, was ich von einem Motorrad erwarte. Wenn in ein paar Jahren jemand daher kommt und mir erzählen will, sie sei "alter Mist", werde ich ein mildes Lächeln aufsetzen und ... schweigen. :)

    Gruß
    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von Handzumgrus (6. Februar 2017 um 20:42)


  • Die aktuellen BMW-Boxer haben kaum noch das "hin und her" an der Ampel da die Motoren eine Ausgleichswelle haben. Aber ein Vierzylinder ist es immer noch nicht ;)


    Es ist zwar auch schon wieder zwo oder drei Jahre her, aber was damals aktuell war an R1200 war... Ich müsste jetzt nachschauen, halt ne Roadster Boxer... als wir (der Händler und ich) sie gestartet haben, dachte ich sie fällt um, an der Ampel ist ist sie mir ein Mal beim Losfahren aus gegangen (DCT verwöhnt, aber mit ner Honda, egal wie viele Zylinder, ist mir das noch nie passiert) und die Lastwechselreaktionen waren zum Heulen. Ich bin ja wirklich kein BMW-Feind, aber der 1200er luftgekühlter Boxer macht absolut überhaupt keinen Spaß.

    @Jungblut
    Alles unter 100PS ist doch gar keiner Erwähnung wert. :P
    Im Ernst, das ist auch herstellerseitig die Low-Budget-Einstiegsklasse, klar werden da billige Komponenten verbaut. Dem Konstrukteur ist die Motorleistung egal, das ist nur ne beliebige Zahl, zumindest geht es mir so. Entsprechend kann man auch nicht behaupten, wer das habe, der würde rasen.

    Ich finde ein Motorrad muß im Idealfall einen eigenen Charakter haben ... wodurch dieser entsteht ist mir dann letztendlich Egal !Reihenvierer (und ich habe schon einige besessen) wirken auf mich immer etwas langweilig ... da müssen dann andere Dinge an der Maschine für das entstehen dieses Charakter-Empfindens sorgen.Aktuell ist für mich der V4 die perfekte Mischung ... wobei es natürlich auch da Unterschiede gibt ... gerade durch die Zündfolge und den Winkel ... so hat sich meine RC79 untenrum mehr in Richtung V2 angefühlt und die SC63 mehr Richtung Reihen4er ... mit zusätzlichem Kampfjet-Triebwerks-Empfinden :thumbup:

    Uärgs. Die SC63 ist vom Reihenvierer so weit entfernt wie es ein Vierzylinder nur sein kann. Was mich angeht: Leider. Ich würde das Motorrad sofort mit Reihenvierer nehmen, wenn die Möglichkeit bestände, denn der Charakter eines solchen ist einfach ungeschlagen. Laufruhe, sanfter Rundlauf, turbinenartiges Hochdrehen auch aus dem niedrigsten Drehzahlkeller. Das alles hat unsere Dicke nicht. Das kann man nicht schön reden, auch nicht durch die Behauptung, ein sophisticated Charakter sei keiner. Auch das, dieses "Charakter entsteht durch Zickigkeit" ist so ein Jugendträume-Ding alter Herren.

    @Handzumgrus
    Was du als "Pseudo-Retro" bezeichnest ist für mich das eigentliche Retro. Eben moderne Technik im alten Look. Das ist ja grade der Sinn von Retro. Einfach nur alt würde keinen Sinn machen außer eben alt zu sein. Ein echtes Retro-Bike hat alle Technik die es zur Zeit gibt und sieht aus als hätte sie sie nicht.

    Dass die Hondas wenn man mal von Sachen wie dem DCT absieht "alter Mist" sind, ist allerdings zutreffend. Siehe Traktionskontrolle, äh sorry Drehmomentbegrenzung. Auch das ABS unserer Dicken und sicher auch ihrer Schwester ist nicht Bleeding Edge. Das ist die Philosophie von Honda, bewehrte Technik zu verbauen, althergebrachte, erprobte Technik, die zweifelsfrei funktioniert, auch unter widrigsten Umständen. BMW oder KTM sind da anders, was auch seine Vorzüge hat, aber der Ruf der jweiligen Marken kommt nicht von ungefähr.

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.

  • denn der Charakter eines solchen ist einfach ungeschlagen. Laufruhe, sanfter Rundlauf, turbinenartiges Hochdrehen auch aus dem niedrigsten Drehzahlkeller. Das alles hat unsere Dicke nicht. Das kann man nicht schön reden, auch nicht durch die Behauptung, ein sophisticated Charakter sei keiner. Auch das, dieses "Charakter entsteht durch Zickigkeit" ist so ein Jugendträume-Ding alter Herren.

    Räusper...zu den alten Herren gehöre ich mitlerweile leider auch, mich beruhigt aber das jeder dort hin kommt, schneller als einem Lieb ist. Mit dem R4 Motoren und dessen Eigenschaften hast du natürlich recht...aber mit der Zeit auch etwas emotionslos. Vor einigen Jahren hatte ich schon eine VFR 750 unter dem Hintern für einen Tag und war eigentlich überrascht wie mit zwei Personen dat Dingens unspektakulär aber mit Druck angezogen hat. Damals Yamaha R6 Treiber einer der ersten auf dem Markt mit 120PS gefiehl mir der 4R doch etwas besser vorallem das Handling, aber mich beeindruckte schon wie der V4 sein Arbeit verrichtete. Ganz anders als der absolute Hochdreher R6 mit 12-14TS.U/min sollten schon anliegen.
    Schon damals keimte der Wunsch auf mal etwas anderes zu fahren mit eigenen Charakter und zweifellos stellt dies die RC 79 dar und da jetzt auch durch Abverkauf die Preise sanken bevor die 2o17er Modelle auf den Markt kommen mit E4, habe ich zugeschlagen.

    Was die BMW 1200 angeht, nun ich glaube für diese Motorräder muss man geboren sein, entweder man liebt diese Dinger oder hasst sie Abgrundtief.
    Wenn man wie ich 40 Jahre andere Modelle gefahren hat tut man sich mit einer BMW doch sehr schwer.Man muss mit einer BMW Boxer umzugehen wissen dann macht auch diese Spass, jedoch erfordert das einiges an Verständnis und einer gewissen Eingewöhnungsphase.
    Mich hat immer getröstet das 100Tausende Motorradfahrermit diesen Teilen zurecht kommen un dieses Ziel muss ich auch erreichen..ist auch Ansatzweise gelungen. Aks Zweitmotorrad Ok...aber auf ein Motorrad mit 4 Zylindern möchte ich doch nicht verzichten. Nein auch eine V2 Duc befindet sich nicht in meinem Beuteschema, sonst würde schon eine hier stehen.

    Ein Motorrad ohne ABS würdest du nicht fahren, entschuldige aber absoluter Unsinn....wie haben 100Ts. Motorradfahrer all die Jahre das wohl überlebt ohne ABS. :D

    @Handzumgruss,
    mich haben Pseudo Motorräder nie wirklich interessiert, aber auch wieder zur Messe hat sich bei intensiver Betrachtung der Maschinen gezeigt das der Stand der Technik bei vielen Bauteilen vorallem dem Motor stehen geblieben ist....mein Gott das ist doch auch Sinn der Sache. Die älteren Herrschaften waren auch begeistert, ihre Augem leuchteten beim Anblick solcher Motoräder weil sie sich in ihre Jugendzeit versetzt fühlten. Mich begeisterte nur der Anbilck...schon beim draufsetzen auf die originalnachgebildete schmale Sitzbank kam das Gefühl von früher hoch...herje zu Hause angekommen wieder schrauben.

    Noch in den 80ziger Jahren habe ich eine alte Norton von 1963 gefahren...naja mehr geschraubt als gefahren.
    Natürlich sind manche Materialien heute besser......aber wer die alten Motorräder von Früher noch wirklich kennt...sieht sofort die Zusammenhänge und das gleicht eine Scheibenbremse und eine Einspitzung nicht restlos aus. Die alten Fahrwerke der grössten Teile des Motors sind geblieben und auch die liebsamen und unliebsamen Eigenschaften, das soll aber auch so sein.

    Niemals würde ich auf den Kompfort und die Eigenschaften von modernen Motorrädern verzichten wollen, niemals mehr!

    Mit der Meinung zur RC79 gebe ich dir vollkommen recht...ein liebenswertes Bike und voll auf der Höhe der Zeit, so richtig altern wird diese so schnell nicht!

    Harlay ist auch modernisiert worden (Einspritzung bei den Motoren), Scheiben statt Trommelbremse, aber ihre Grundeigenschaften blieben erhalten...sonst würde die auch keiner mehr akzeptieren in dieser Gemeinde.Meine wenigkeit hilft oft beim schrauben an so einem scheppernden Monster( Ramen von 1963) Heritage Softail.
    Kann beim besten Willen keinen Bezug zu diesem Eisenschwein herstellen, aber sein Besitzer liebt das Teil Abgöttisch...hat schon viele tausend Euro versenkt in das Motorrad. Fährt damit sogar bis nach Italien und Finnland.....würde nie mit einem Japaner oder anderen Hersteller tauschen wollen....nicht einmal geschenkt.

    So verschieden ist das nun mal...für mich ist diese Thema aber durch...mich interessieren die alten Kisten eher weniger, war wohl auch nicht direkt das Thema.

    Fakt ist aber andere Mütter haben auch schöne Töchter.....ist eine Binsenweisheit aber wahr, es kommt auch immer auf den Betrachtungswinkel darauf an.
    In diesem Sinne.....

    Gruss und wech.... :saint:

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Jungblut (7. Februar 2017 um 12:11)

  • Wie das bei den echten Retros ausschaut, weiß ich nicht.
    Und mal nachgehakt - warum sollten div. Hersteller darauf verzichten, teuer entwickelte Patente in ihren Pseudo-Retros zu verwerten? Das wäre doch bescheuert, oder? Also tun sie es, wo immer es möglich und sinnvoll ist.


    Ja du weisst es nicht, habe ich schon bemerkt.......die teuer entwicklenden Patente kommen an einen alten Karren ( neu aufgelegt)nicht dran, ersten aus Preisgründen und zweitens weil diese nicht hier her gehören!
    So ein Unsinn was hat eine einstellbare Vordergabel an einem Retro zu suchen, oder anders gefragt was willst du an einer einfachen Stahlschwinge mit Stossdämpfern und Schraubenfeder einstellen?
    Mit solch einen Motorrad soll und will doch keiner neue Runderekorde brechen......
    Diese Kundschaft legt wert auf alte Tugenden dieser Motorräder und kennen auch ihre Schwächen, rümpfen schon die Nase bei dem Anblick einer Scheibenbremse hinten....hier war beim Original eine Trommelbremse nur verbaut......

    Das wird mir aber ehrlich gesagt etwas viel und sprengt auch den Ramen des eigentlichen Themas.

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

  • Nochmals in Bildern zum untermauern meiner Behauptungen.
    Eins vorne weg....diese Motorräder sind Bildschön, sauber verarbeitet mit viel Liebe zum Detail aber aus einer anderen Zeitepoche, haben aber rein gar nichts mit unseren modernen hochentwickelnden Japanern zu tun.
    Vielleicht bin ich hier falsch verstanden worden,es kann doch jeder das fahren was seinen persönlichen Vorlieben entspricht, für mich stellt dies jedoch keine Alternative dar.
    Die Gemeinde welche solche Motorräder kauft ist am wachsen,nicht nur die älteren Herrschaften fühlen sich hingezogen zu solchen Maschinen, auch die Jugend entdeckt den Spass am Ursprünglichen.

    Das Bild wurde aus rechtlichen Gründen abgewandelt, denke aber es ist zu sehen was ich beshrieben habe.
    Ok zu den Fakten[Blockierte Grafik: http://up.picr.de/28248560gy.jpg]

    wo bitte sind hier hochwertige Fahrwerkskomponenten zufinden..kartuschen Federgabel vorn, Blechkasten Hiterarradschwinge, mit Stossdämpfern und einfacher Schraubenfeder, nur in der Federvorspannung änderbar. Gab es schon vor 40 Jahren und diese Teile kann man an auch heute noch an jedem preiswerten Motorrad finden.

    Der Motor..grosser 1200cm Twin 8V Gussklumpen halt so wie in den 70er und 80er Jahren gebaut etwas modernisiert, sollte klar sein, aber in diesem Stil wird heute kein moderner Motor mehr gebaut.
    Mit Mist meine ich auch die Felgen,wer will denn heute noch mit Metallpolish und etlichen Putzlappen
    sich hinstellen und Felgenbett und jede einzelnen Speiche wieder pollieren....die wenigsten oder. Die meisten sind doch schon zu faul an ihren Gussfelgen das angespritzte Kettenfett zu entfernen, vielleicht einmal im Jahr vor dem abstellen zur Winterpause.,, nech. ;)

    Natürlich kann man viele moderne Bauteile anbauen, im eingeschrenkten Mas versteht sich, an so einem Moped . Ölins Federelement hinten, Upside Down Vordergabel, Brembo Bremse..gehört aber doch nicht wirklich an ein Retrobike , meiner Meinung nach .Aber an einen modernen verwindungsteifen Alu Rahmen kommt es noch immer nicht heran..dürfte auch klar sein.
    So ich denke wir können das nun abschliessen..jedenfalls für mich nun erledigt. :D

    Dat Leben ist schön aber teuer, man kann es auch billiger haben, aber dann ist es nicht mehr so schön.( Verfasser unbekannt)

    Gruß
    Michael

    3 Mal editiert, zuletzt von Jungblut (7. Februar 2017 um 14:01)


  • Ein Motorrad ohne ABS würdest du nicht fahren, entschuldige aber absoluter Unsinn....wie haben 100Ts. Motorradfahrer all die Jahre das wohl überlebt ohne ABS.

    Nö, ich entschuldige deinen Unsinn nicht.
    Sie haben's ja eben nicht überlegt. Mal einen Google-Treffer zu Rate gezogen, 1987 gab es ca. 1,4 Millionen zugelassene Krafträder in Deutschland und damit über 47.000 Unfälle. In 2007 gab es 4 Millionen und damit nur 34.000 Unfälle. Und da war vor 10 Jahren der Durchdringungsgrad mit ABS noch nicht mal all zu hoch und sehr viele Biker haben noch versucht, ABS mit ähnlichen blöden Sprüchen schlecht zu reden. (Klar kommen da sehr viele technische Weiterentwicklungen zusammen, ABS steht hier nur stellvertretend für die unzähligen Verbesserungen.)

    Aber selbst wenn ABS nicht so einen erheblichen Sicherheitsgewinn darstellen würde - der ADAC geht davon aus, dass 21% der Motorradunfälle mit ABS hätten verhindert oder deutlich entschärft werden können und da ist der Sekundäreffekt der Möglichkeit jeden Tag und überall das Bremsen üben zu können gar nicht mit beachtet - dann würde ich mir durch den Verzicht darauf auch erheblich an Fahrspaß nehmen. Ich würde auch nicht wieder auf eine Automatik verzichten oder den Kardan. Trommelbremsen wöllte ich gar nicht erst kennenlernen.
    Warum auch? Warum sollte ich mich ohne Not solchem alten Murks aussetzen? Nur weil noch ältere Generationen als ich das Pech hatten, mehr schlecht als recht mit dem alten Zeug auskommen zu müssen?

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.


  • @Handzumgrus
    Was du als "Pseudo-Retro" bezeichnest ist für mich das eigentliche Retro. Eben moderne Technik im alten Look. Das ist ja grade der Sinn von Retro. Einfach nur alt würde keinen Sinn machen außer eben alt zu sein. Ein echtes Retro-Bike hat alle Technik die es zur Zeit gibt und sieht aus als hätte sie sie nicht.

    Sehe ich genau so. Ich hoffe, ich habe Jungblut richtig verstanden mit seiner Trennung zwischen "echten" und "Pseudo-Retros". Von "echten" Retros habe ich nämlich bis dahin noch nie etwas gehört.


    Dass die Hondas wenn man mal von Sachen wie dem DCT absieht "alter Mist" sind, ist allerdings zutreffend. Siehe Traktionskontrolle, äh sorry Drehmomentbegrenzung. Auch das ABS unserer Dicken und sicher auch ihrer Schwester ist nicht Bleeding Edge. Das ist die Philosophie von Honda, bewehrte Technik zu verbauen, althergebrachte, erprobte Technik, die zweifelsfrei funktioniert, auch unter widrigsten Umständen. BMW oder KTM sind da anders, was auch seine Vorzüge hat, aber der Ruf der jweiligen Marken kommt nicht von ungefähr.

    Auch das sehe ich genau so. Die Honda-Philosophie ist mein Ding. Andere Mütter habe auch schöne Töchter, aber ich habe ein klar definiertes Beuteschema. :)

    Gruß
    Jörg


  • Natürlich kann man viele moderne Bauteile anbauen, im eingeschrenkten Mas versteht sich, an so einem Moped . Ölins Federelement hinten, Upside Down Vordergabel, Brembo Bremse..gehört aber doch nicht wirklich an ein Retrobike , meiner Meinung nach .Aber an einen modernen verwindungsteifen Alu Rahmen kommt es noch immer nicht heran..dürfte auch klar sein.
    So ich denke wir können das nun abschliessen..jedenfalls für mich nun erledigt. :D

    Ich bin ein diskussionsfreudiger Mensch und entschiedener Gegner der Basta!-Argumentation. Leider bin ich in der Thematik nicht so sattelfest und kenne meine Grenzen. Deshalb werfe ich hier offiziell das Handtuch. Du weißt es einfach besser. :)

    Gruß
    Jörg

  • Äh, welche Philosophie hat denn Honda :?:

    Gruß Claus

    "Als Gott sah das nicht jeder Motorrad fahren kann , erfand er für den Rest Fußball"

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen."
    Walter Röhrl


  • Das ist die Philosophie von Honda, bewehrte Technik zu verbauen, althergebrachte, erprobte Technik, die zweifelsfrei funktioniert, auch unter widrigsten Umständen. BMW oder KTM sind da anders, was auch seine Vorzüge hat, aber der Ruf der jweiligen Marken kommt nicht von ungefähr.

    Laut Ocard ist das wohl die Philosophie ... ich sehe das etwas anders ... besonders beim aktuellen Technologieträger Fireblade SP/SP2 ... da sind die elektronischen Möglichkeiten das neue Maß der Dinge und werden sich über kurz oder lang auch in anderen Modellen wiederfinden (hier in 40Min ausführlich erklärt) :

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    Ich liebe die Natur ! ... solange Sie asphaltiert ist :D

  • Das drückt es noch besser aus ...klar ... die Modelle anderer Hersteller waren ja auch etwas früher auf dem Markt verfügbar und somit das Maß.
    Aber eben genau dieses "ausfeilen" spiegelt sich im Fazit des 1000PS Test wieder:

    "Honda hat eine mechanisch bis ins letzte Detail perfekte Maschine hingestellt und Ihr dann noch ein Elektronik-Paket oben drauf gepackt welches einem ermöglicht das Potential der Maschine personalisiert bis zum Maximum auszunutzen.
    Es werden mit der Elektronik nicht, wie bei den anderen Herstellern, irgendwelche mechanischen Schwächen ausgebügelt."

    Die neuen technologischen Spitzenmaschinen der Hersteller sind halt momentan alle sehr dicht bei einander ... manchmal ist es offensichtlich gut sich etwas mehr Zeit zu lassen und das Produkt zu perfektionieren bevor man es auf den Markt wirft ... auch wenn man dann nicht immer der erste ist und 200PS im Datenblatt stehen hat. ;)

    Manchmal lohnt sich das warten ... es wird auch irgendwann einen Nachfolger für unsere "Dicke" geben welche dann diese ganzen Technologien bekommen wird ... und ich freu mich schon drauf !
    Bis dahin sitze ich in Helm und Kombi am Fenster und warte auf den ersten Sonnenstrahl damit ich endlich wieder auf meiner total antiquierten, unsicheren und natürlich absolut unfahrbaren "Dicken" Leiden darf. :love:

    Ich liebe die Natur ! ... solange Sie asphaltiert ist :D


  • Manchmal lohnt sich das warten ... es wird auch irgendwann einen Nachfolger für unsere "Dicke" geben welche dann diese ganzen Technologien bekommen wird ... und ich freu mich schon drauf !
    Bis dahin sitze ich in Helm und Kombi am Fenster und warte auf den ersten Sonnenstrahl damit ich endlich wieder auf meiner total antiquierten, unsicheren und natürlich absolut unfahrbaren "Dicken" Leiden darf. :love:

    Konbanwa. :)

    Willkommen im Club der Honda-Philosophen. :D

    Mata ne
    Jörg

  • Die Einschätzung der Philosophie ist natürlich rein persönlicher Natur. Ich habe weder mit jemandem von Honda darüber gesprochen noch i-ein offizielles Statement dazu. Das ist einfach meine Einschätzung mit Blick darauf welche Eigenschaften die Honda-Modelle haben von denen viele Einheiten verkauft werden und was den Ruf der Marke ausmacht.

    Ja, Honda hat natürlich die Technologie-Träger. Ob das nun die 150 nach Deutschland gelieferten Stück mit hydraulischer Kraftübertragung sind oder die im Motorradbereich Weltneuheit Doppelkupplung, wobei wir alle wissen, wie schlecht sich das Flaggschiff in der selbige eingeführt wurde verkauft hat. Und natürlich, allein von der Vorstellung dieses semiaktiven Fahrwerks in der Fireblade SP bekomme ich nen Orgasmus.

    Man muss aber auch sehen: Wie lange hat die R1 jetzt schon eine in zig Stufen einstellbare Traktionskontrolle? Wie lange galt die alte Fireblade als leistungsschwächste aber kontrollierbarste der Superbikes bevor sie nun ihre wohlverdiente Überarbeitung bekommen hat? Seit wann ist jetzt die S1000RR mit dem kompletten Elektronikpaket auf dem Markt? Wann hat KTM das Bosch Kurven-ABS eingeführt? Wie viele Jahre lang hat nun unsere VFR die Bremsbeschleunigungsbegrenzung auf 9,5m/s² während die K1300S mit über 10m/s² aber raubeiniger ankert und nebenbei noch das ESA mitbringt? Und so weiter und so fort.

    Meiner Meinung nach überwiegt bei Honda einfach der Aspekt den Fokus auf Zuverlässigkeit und Einfachheit in der Bedienung wie auch auf einen günstigen Preis zu legen. Natürlich gibt es immer wieder die Technologieträger und allein schon DASS Honda immer wieder solche Fahrzeuge präsentiert und verkauft ist ein Grund, Honda zu fahren, aber m. E. ist Honda in der Breite einfach mit besagter anderer Philosophie aufgestellt.


    Ich hoffe natürlich auch, dass es in 5 Jahren oder so wieder ne VFR 1200 (1300?) mit dann der neuesten Generation DCT, ABS, TC, SASA (meine persönliche Kürzel-Kreation für Semi Active Suspension Adjustment), keyless start, Honda Riding Assist, CC (Cruise Control = Tempomat) mit Abstandswarner, Brake Assist, Toter-Winkel-Assistent, dynamischer Leuchtweitenverstellung und Kurvenlicht und so weiter und so fort gibt. Mehr Elektronik = Mehr Motorrad = Mehr Fahrspaß. Und bei Honda: Mehr Zuverlässigkeit bei niedrigen Kosten zum Preis, dass man eben nicht immer als erster das Neueste bekommt.

    Vielleicht sehe ich das ganze aber auch vorurteilsbehaftet und ordne den Technologieträgern eine zu geringe Bedeutung zu. Immerhin ist die SC63 mit DCT quasi wie für mich entwickelt. Nur hätte ich halt gern eine Fireblade SP mit DCT und Kardan und mehr Verkleidung und... oder anders gesagt eine VFR 1200 FD SP.

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.