Hallo zusammen,
ich habe mich länger nicht mehr gemeldet – hier kommt die Erklärung:
Am Sonntagnachmittag, den 6. März 2011, hatte ich meinen ersten Unfall seit 38 Jahren aufgrund eines eigenen blöden Fahrfehlers: Auf einer Serpentinenstrecke im Hunsrück habe ich, geblendet durch tiefstehende Sonne, einen entgegenkommenden PKW übersehen und bin nach einer Kurve unmittelbar beim Ansetzen zum Überholen frontal in diesen hineingefahren. Zuerst habe ich die Windschutzscheibe zerschlagen und bin dann über den Wagen auf die Straße geflogen, wo ich am Straßenrand zum Liegen gekommen bin. Per Notarzt und Rettungswagen wurde ich in die Unfallchirurgie überführt, wo man zwar erstaunlicherweise keine Brüche, aber über den ganzen Körper verteilt (buchstäblich von den großen Zehen bis zu den Lippen) starke Prellungen und Verstauchungen festgestellt hat. Insbesondere die linke Hand und der linke Arm sind offenbar durch den Rückprall des Lenkers arg gestaucht worden und schmerzen noch immer. Ich bin außerordentlich erleichtert, dass sich der Schreck für den Autofahrer auf sein kaputtes Auto begrenzt und er keine körperlichen Schäden davongetragen hat.
Trotz über 40 Jahren Erfahrung als Motorradfahrer, im Sommer wie im Winter und stets ohne „Knöllchen“ (!), einer jährlichen Fahrleistung mit dem Motorrad in all diesen Jahren zwischen 5.000 und 10.000 km sowie annähernd jährlichen Sicherheits- und Fahrtrainings ist es zu dem Unfall gekommen. Dadurch, dass ich immer nur mit vollständiger Sicherheitsbekleidung einschließlich Protektoren rund herum fahre (z. Zt. BMW Atlantis 4, Daytona Stiefel, Held Handschuhe, Schuberth C3) und der Unfall bei nur gemäßigter Geschwindigkeit passiert ist, ist es im Ergebnis noch glimpflich abgelaufen. Trotzdem: Man sieht, dass man nie genug aufpassen kann!
Besonders positiv war bei all dem die sehr umsichtige, souveräne und hilfsbereite Betreuung durch die Polizei, aber auch seitens Abschleppdienst, ADAC und meinem HH.
Zum Motorrad: Der gesamte Vorderbau meiner VFR 1200 DCT wurde bei dem Aufprall völlig zerstört. Die Front wurde eingedrückt, die Verkleidung ist zersplittert, die Vorderradfelge nach innen geknickt und gebrochen, ebenso die Gabel, die zudem aus der Steuerkopf gesprungen ist. Der Tank hat eine kräftige Delle nach innen, die Armaturen sind zum Teil auseinandergerissen, der Rahmen ist an der Befestigungsaufnahme des Auspuffes gebrochen. In der Summe ein Totalschaden, allein die Einzelteile hätten laut dem Kostenvoranschlag meines HH 12.000 Euro gekostet; dazu wäre noch die Arbeitsleistung gekommen. Damit blieb nichts anderes übrig, als die Unfallreste über eine Restebörse zu verkaufen. Dabei hat mir mein HH Hellenbrand in Neuwied wieder sehr zuvorkommend geholfen. Zum Glück waren das Federbein und die Gabelfeder von Öhlins und der Akrapovic-ESD noch nicht angebaut, das sollte erst am Mittwoch drauf passieren.
Da ich von der VFR 1200 DCT nach wie vor sehr begeistert bin (abgesehen von den bekannten Schwachpunkten Federbein und Leistungsloch unter 4.000 U/min) und ich auch tolle Touren im letzten Winter gemacht habe, habe ich mich entschlossen, mir wieder eine zuzulegen, diesmal in der neuen Farbe Schwarz. Sobald ich sie im Hof stehen habe, werde ich darüber berichten. Anbei schon mal ein paar Bilder aus einer Ausstellung.
Beste Grüße – und immer vorsichtig sein!
Markus