Ich muss mir heute mal den Frust von der Seele schreiben, wobei ich vorweg schicken muss, dass es weitaus Schlimmeres gibt als das was
mir in den letzten Monaten widerfahren ist.
Ende September 2012, auf einem Samstag, bin ich der Meinung (da meine Frau noch etwas für Ihren Job zu tun hatte), da das Wetter ganz schön
ist, tu mal was Gutes für Deinen Körper und fahr eine Runde Fahrrad. Gesagt, getan, nehme nur nicht eins meiner Mountainbikes (wären für die dann
entstandene Situation besser gewappnet gewesen), sondern das “normale Fahrrad“. Schöne große Runde gedreht, wegen einem klein Regenschauer
untergestellt u. dann bei strahlender Sonne weiter. Eine abschüssige Neben-Straße mit Speed runter, über die Bundesstraße geprescht u. links auf den
Radweg einbiegen wollen – bremsen – Bremsen greifen nicht (nasse Standartfelgenbremsen tun so etwas) – ja, dann ist mir erst die Kurve ausgegangen
und dann das Talent.
Ergebnis: Schienenbeinbruch an blöder Stelle (direkt am Kniegelenk), d.h. gute Heilung nur durch absolutes Ruhehalten möglich u. somit 3 ½ Monate
rumgesessen.
Der Saisonabschluss ist an mir völlig vorbei gelaufen u. es waren doch ein wirklich ein toller Oktober. Selbst im November gab es noch schöne Motoradtage.
Arbeite gerade wieder 2 ½ Wochen und bin morgens mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit. Fahre durch den Nachbarort – erst sehr kurvig, dann ca. 400 m
gerades Wegstück das dann kurz vor Ortsausgang nach rechts abknickt. Was mache ich lt. der mir nachfolgenden Autofahrerin – fahre einfach gerade aus
weiter und ungebremst vor die Hauswand.
Mitbekommen habe ich von dem Ganzen nichts, von einer Sekunde auf die andere sind oben für ein Paar Sekunden die Lichter ausgegangen
(ohne irgendeine Vorankündigung durch irgendwelche Anzeichen) Ergebnis: Sachschaden an Zaun und Haus – 2 Jahre altes Auto mit Totalschaden. Mir selbst
ist weiter nichts passiert, nicht mal ein Kratzer, also eigentlich viel Glück im Unglück gehabt u. Gott sei Dank nicht eine Stunde später unterwegs gewesen,
denn dann toben da Schulkinder rum (Bushaltestelle) bzw. 2-3 Minuten später wäre ich auf der Autobahn gewesen.
Im Krankenhaus hat man mich inzwischen völlig auf den Kopf gestellt (Blutuntersuchungen, volles kardiologische Programm, Langzeit-EKG, EEG, CCT usw.)
und nichts gefunden, d.h. die Ärzte sind zur Zeit etwas ratlos. Jetzt trage ich erst einmal unter der Haut über dem Herzen einen Eventrecorder.
Tja, des Weiteren ein Fahrverbot, d.h. die halbe Saison geht auf alle Fälle an mir vorbei. Das Sahnetüpfelchen dabei ist aber:
2010 bin ich nach 16 Jahren Motorradabstinenz wieder eingestiegen. Meine Frau war damals wenig begeistert (gehörte zu der Fraktion – Motorradfahren
ist völlig überflüssig), konnte sich dann aber aufraffen mit mir mitzufahren. Letztes Jahr wurde Ihr dann das ganze zu blöd und sie hat im Oktober den
Motorradführschein nachgemacht und sich Ende letzten Jahres zu Winterkonditionen ein eigenes Motorrad gekaut. So wollten wir die Saison 2013
gemeinsam, jeder mit einem eigen Motorrad, beginnen und haben uns schon richtig darauf gefreut – zu früh gefreut.
“Das Leben kann doch manchmal ganz schön gemein sei.“
NS. Hat schon wer von Euch bezüglich einer Synkope ohne Vorankündigung schon mal ähnliches gehört und kann mir Hinweise geben (egal welcher Art).
Danke.