Destilliertes Wasser als Reinigungsmittel?

    Ich formuliere es mal so: Ich habe in einer dummen Stunde alles, was man über Bremsen, Wasser und Streusalz wissen müsste, erfolgreich vergessen. 8|
    Nach zwei Tagen Garage sahen die Bremsscheiben ziemlich mies aus: Rost! Auf der heutigen Ausfahrt das meiste von dem Mistzeug rausgebremst. die Scheiben sind wieder glatt wie der sprichwörtliche Kinderpopo, weisen aber immer noch Rostschatten auf.
    Sollte ich da mal mit sehr feinem Schmirgepapier nachhelfen, oder gibt sich auch der Rest mit den nächsten Bremsmanövern?

    Heute den Tipp von einem Arbeitskollegen bekommen, die Bremsanlage mit destilliertem Wasser zu reinigen, da es entmineralisiert bzw. entsalzt ist und daher Fremdpartikel leichter aufnimmt und abspült als normales Wasser. So weit, so gut, aber wie verhält sich das mit Metallen - werden die nicht angegriffen, insbesondere die vermutlich stark eisenhaligen Scheiben? Und was ist mit dem Sintermetall der Beläge?
    Ist jemand von euch chemisch bewandert, für eine Auskunft hierzu?

    Gruß
    Jörg

    Nimm normales Leitungswasser zum reinigen. Solange wie es dauert um leitungswasser zu sättigen, bleibt es nicht auf den zu reinigenden Teilen.
    Zum nachspülen ist dest. Wasser gut geeignet hinterlässt fast keine Flecken.

    Zitat von Frankie_86

    Nimm normales Leitungswasser zum reinigen. Solange wie es dauert um leitungswasser zu sättigen, bleibt es nicht auf den zu reinigenden Teilen.
    Zum nachspülen ist dest. Wasser gut geeignet hinterlässt fast keine Flecken.

    Jo, ich halte nach Regenfahrten eigentlich immer gründlich den Gartenschlauch drauf und spüle den groben Dreck direkt runter, ehe es in die Garage geht. Nach der letzten Ausfahrt war ich kopfmäßig leider schon ganz woanders. Bezüglich destilliertes Wasser interessiert mich die chemische Reaktion vor allem mit Sintermetallen.

    Smarttreiber: Nicht durchgerostet, aber sch ...lecht sehen sie aus. Vielleicht bin ich da auch nur zu pingelig. :/

    Gruß
    Jörg

    Bin selber etwas pingelig,
    für die Reinigung nehme ich jedoch sei fast 3 Dekaden nur noch Wasser und maximal etwas Essigessenz.
    Bei regelmäßiger Reinigung gab es bei mir noch nie mehr als leichten Oberflächenrost, dieser ist beim Fahren fix wieder entfernt.

    Im übrigen hat es etwas gedauert meiner Frau das Wasser mit Essig auch für das Fenster Putzen anzupreisen. :)

    Da Ihre aufwändige Methode aber kein besseres Ergebnis brachte, ist das jetzt auch gesetzt.

    Beste Grüße
    Marco

    Die besten Grüße
    Conny & Marco

    :thumbup:  "Genieße das Leben ständig, denn du bist länger Tot als lebendig"  :thumbup:  

    Zitat von Handzumgrus

    Bezüglich destilliertes Wasser interessiert mich die chemische Reaktion vor allem mit Sintermetallen.

    Da normales Leitungswasser Schmutz-u.Salzwasser den Belägen nicht schaden darf,
    sollte destiliertes Wasser erst recht keinen Schaden anrichten.
    Hatte nach dem Pfingstreffen auch Probleme mit Rost an den Scheiben ( da waren die Strassen
    teilweise noch gesalzen), mit Schlauch kräftig abspülen, dannach mit einem Bremsenreiniger
    getänkten Lappen die Scheiben trocken reiben.
    Wenn keine Feuchtigkeit mehr an den Scheiben ist bildet sich auch kein Rost.

    Grüßle Martin
    wünsche allen, fahrt schräg und kommt gesund heim
    "Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
    sollten wir lieber dankbar sein,
    dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen."
    (Dieter Hildebrandt)

    Dest. Wasser kann mehr Elektrolyte aufnehmen als Leitungswasser, wäre aber in einem Bereich für die Reinigung den wir nicht messen / erkennen könnten. Die Partikel-Aufnahme ist die selbe wie mit normalen Wasser. Also macht das Reinigen mit dest. Wasser keinen wirklichen Unterschied und dafür ist es eigentlich zu teuer. Aber es gibt Menschen, die Schwören drauf. Da sollte man lieber mit warmen Wasser arbeiten, da du dadurch die Lösekraft des Wassers erhöhst.
    Essigessenzen haben Säurebestandteile, die zum Reinigen nicht verkehrt sind, da sie viele Schmutzbestandteile durch Reaktion besser lösen. Allerdings sollte man die Fläche danach gut spülen. Sollten Säurereste anhaften bleiben, reagieren die irgendwann mit der Oberfläche, was man nicht haben will. Das ist auch mit anderen Reinigungsmitteln so. Gutes nachspülen verhindert Oberflächen Reaktion, welches wir meisten als Rost erkennen können.
    Hast du Flug Rost auf unlakierte Teile, empfehle ich dir feine Stahlwolle als Schleifmittel. Schleifpapier ist zu Grob und du haust dir dann Riefen in die Oberfläche.
    Wichtig ist auch, dass nach dem Reinigen die Oberfläche gut trocknen kann. Stehendes Wasser + Metall + Luft bekommst du unweigerlich Reaktionen, da die Umgebung, wie deine zu reinigende Oberfläche nie hundertprozentig "sauber" ist.
    Fahrzeuge im Salzbergwerk halten unter Umständen 10 - 15 Jahre, da es dort keine Luftfeuchtigkeit gib. Wehe, sie kommen dann an die Oberfläche oder sie kommen im Berg mit Wasser in Berührung.

    Gruß

    Pieke

    (Ich bin eins mit der Maschine :whistling: , und die Maschine ist mit mir :D )

    Oh ja, Regenwasser ist auch mein bevorzugtes Reinigungsmittel... allerdings ohne Zwischenlagerung in nem Fass, sondern direkt von oben und von der Straße (im letzteren Fall bringt es leider immer neuen Schmutz und zu dieser Jahreszeit neues Salz mit, das ist wirklich eine lästige und seltsame Eigenschaft).

    Aus Kindheitstagen weiß ich: Destilliertes Wasser ist gegenüber den Farben auf Spielzeug ÄUßERST aggressiv. Ratzfatz ist das blank. Darum würde ich persönlich das nicht benutzen. Chemisch hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.
    Da ich aber überzeugter Salz- und Winterfahrer bin, muss ich sagen: Den Bremsscheiben ist das Wurscht, wenn sie verrostet sind, die werden wieder, ganz ohne dass man was macht. Schlimmer ist ne festgerostete Kette, aber auch die kriegt man wieder lose. Gilt beides auch nach ein paar Tagen Standzeit, ohne nach der Fahrt bei Matschwetter zu putzen.
    Und kaputt gegangen ist dann am Ende auch nicht die Scheibe und nicht die Kette, sondern mal ein Schlauch runter gerutscht oder ein Motorgehäuse geborsten.
    Dazu auch der Post von vor fast nem Jahr:
    Winterbetrieb

    PKW und Motorrad auf der Straße sind wie Stein und Wasser im Fluss. Das Wasser zürnt nicht dem Stein.

    :)

    Jo, vielen Dank bis hierher für eure Antworten!

    Halte fest: destiliertes Wasser nicht nötig, Essigessenz probiere ich mal aus, Bremsenreiniger auch, Stahlwolle ebenso, quasi als Pingel-Grundaustattung. ^^

    Hätte nie gedacht, dass ich mir mal so'n Kopp um Motorradpflege mache - das Kellerregal füllt sich. Meine Autos haben immer mit Staubsauger, Wasser und Mikrofasertüchern auskommen müssen ...

    Gruß
    Jörg

    Mit Stahlwolle wäre ich vorsichtig, wenn dann nur an den blanken Seiten der Bremsscheiben,
    am Rand aussen ist nämlich Lack drauf :!:
    Dann den Abrieb der Stahlwolle am besten gut mit Druckluft wegblasen,
    denn wird dieser Dreck feucht, rostet noch mehr als zuvor.

    Grüßle Martin
    wünsche allen, fahrt schräg und kommt gesund heim
    "Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
    sollten wir lieber dankbar sein,
    dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen."
    (Dieter Hildebrandt)

    Zitat von bike.mike

    An Bremsscheiben putz ich gar nicht.

    Bin absolut daran interessiert, die Pflegeaufwand so weit wie möglich zu minimieren. So lange die Technik i.O. ist und nichts gammelt, bin ich absolut zufrieden. Ideale Zeitverteilung wäre: 1% Putzerei, 1% Wartung, 98% Fahrspaß. Ich arbeite daran. :)

    Gruß
    Jörg

    Grundsätzlich sehe ich das genauso.
    Aber ab und an fährt man zu Pfingsten auch mal im Thüringer Wald in Schnee und Graupelschauern so das die Dicke danach so Dreckig ist, das selbst ich das nicht mehr leiden mag und doch anfange zu putzen! :/ :D

    Einfach nicht Ignorieren! :whistling:
    Gruß
    Kalle

    auf die Idee mit destilliertem Wasser mein Moped zu reinigen bin ich noch gar nicht gekommen :D
    Nach einer längeren Tour wird sie mit Leitungswasser und ein wenig Autoshampoo gewaschen und abgeledert. Die lackierten Teile mit Hartwachs eingerieben,auch die Scheibe und die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger abgerieben. Fertig!!
    Hatte bis heute noch nie Probleme mit Flugrost.

    Gruß
    Harald

    Ich wünsche allen Politikern die Erkenntnis, dass es fundamentale Gesetze der Physik und Chemie gibt, die sich durch keine Ideologie umgehen lassen (Jean Pütz)