Probefahrt als nicht ausgepreistes Produkt?

  • Letztes Wochenende hatte ich ein tolles Erlebnis. Mir steht jetzt noch der Mund offen.
    Ein Motorradhändler (Honda) in Sachsen, bei dem ich schon einmal eine CT ausgeliehen hatte, schickt mir regelmäßig Newsletter. So auch letztens, eine Einladung zur Saisoneröffnung mit den neuesten Modellen. Zu selbigem Termin war ich verhindert, rief allerdings an, ob denn zu einem anderen Termin die Möglichkeit bestehen würde, die neue "Goldwing" einmal Probe zu fahren. Die Antwort war, selbstverständlich, er würde einen "Probefahrttag" organisieren. Es folgte ein Mailverkehr und ich erhielt einen Termin am letzten Sonnabend.
    Nun ist der Händler ca. 140 Kilometer von mir zu Hause entfernt, aber das Wetter passte, also sind meine Frau und ich los. Wir kamen pünktlich an, die üblichen Formalitäten wurden erledigt und als alles ausgefüllt war, lässt die Angestellte nebenbei die Bemerkung fallen: "Das macht dann 40." Ich: "Wie bitte?" Sie: "40 Euro. Die Runde mit der Goldwing kostet 40 Euro." (Der "Probefahrer", der vor mir an der Reihe war hatte für die X-ADV-Runde übrigens zwanzig Euronen gelegt.)
    Bitte nicht falsch verstehen, ich tanke nach Probefahrten stets auf, auch wenn ich nicht darauf hingewiesen werde. Meist mehr, als ich gefahren bin. Ich habe auch nichts gegen geführte Touren oder eine Motoradausleihe gegen Geld. Wie gesagt, ich hatte bei diesem Händler, bereits einmal eine CT gemietet. Nur muss eine Aktion, bei der ein Produkt (hier die "Probefahrt") verkauft wird, ordnungsgemäß ausgepreist werden, oder? Mindestens mal muss das doch bitteschön VORHER gesagt werden und nicht, nachdem ich 140 Kilometer angereist bin. Dazu hätte es während der Telefonate oder in den Emails genügend Möglichkeiten gegeben. Auf meinen Protest hin erklärte der Chef: "Das ist eine Probefahrt mit einem teuren Motorrad. Gehen Sie mal zu Maserati, da ist das ganz normal."
    Ist so etwas jetzt normal?
    Ich bin geneigt, mich bei Honda zu beschweren. Dort gibt es gerade "Probefahrtwochen" und wenn ein bestimmtes Modell gefahren wird, gibt's einen INTERMOT-Eintritt obendrauf.

  • Das kenne ich auch nicht. Das man eine Selbstbeteiligung unterschreibt, ja. Ausserdem, was haben 40 € mit einem teurem Motorrad zu tun?

    Gruß

    Pieke

    (Ich bin eins mit der Maschine :whistling: , und die Maschine ist mit mir :D )

  • Also sowas kenne ich aus dieser Region auch nicht.
    Ich sehe das so, wenn einer von mir Geld verlangt, weil ich Interesse an diesem Bike habe, wird mich abschrecken.
    Wie sieht es denn aus wenn du das Bike in die Werkstatt bringst? Muß man für das Leihbike auch zahlen?
    Mir hat ein Hondahändler eine CT und eine VFR1200F, für eine Probefahrt, für 0€ überlassen. Auch wo meine anderen Bikes umgerüstet würden, habe ich eine Pan bekommen. 2000 km raufgespuhlt für 0€. Klar das ich die gewaschen und vollgetankt abgegeben habe.
    Mein Tipp, versuche es woanders.

    Munter bleiben!

    Bernd

    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel ;)

  • Den Kunden vorher nicht darüber zu informieren, daß die Probefahrt etwas kostet, geht ja nun gar nicht ! Über alles Andere läßt sich wunderbar diskutieren, da wird wohl jeder seine Sichtweise haben( auch der Händler) . Ob das besonders verkaufsfördernd ist, wage ich zu bezweifeln.

    Gruß Frank

    Ein Tag hinter dem Lenker ist besser als eine Stunde bei der Arbeit

  • Ich habe noch nie für eine Probefahrt bezahlt! Habe allerdings auch noch nicht wie Bernd 2000 km auf ein Leihmotorrad geballert. Da würde ich als Händler sehr unfreundlich werden. Aber nur meine Meinung. jeder darf eine andere haben.

    Gruß Claus

    "Als Gott sah das nicht jeder Motorrad fahren kann , erfand er für den Rest Fußball"

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen."
    Walter Röhrl

  • Moin Micha,
    ich kennes es auch NICHT, für eine Probefahrt zu bezahlen.
    Klar, vor der Rückgabe noch kurz an die Tanke, aber das war es dann auch!
    Und die Begründung, es ist ja auch ein teures Mopped, finde ich schon sehr an den Haaren herbeigezogen!
    Sicher sind 36.000 € viel Geld für ein Mopped, aber 'ne X-ADV kostet "nur" 12.000 € und hat dafür 20 € gezahlt :!: :?:
    Da paßt doch was nicht :!: Nicht nur, dass die in Mathe nicht aufgepsßt haben, sondern da fehlt doch etwas zwischen den Ohren :!:

    Bist Du eigentlich mit der Goldwing gefahren :?:
    Würde mich schon interessieren, nicht wegen den 40 € :!:

    Lieben Gruß
    Hedy & Dirk
    :) Das schwarze Runde gehört nach unten! :)

  • Bei mir war es so das der HH es mir vorher gesagt hat und auf seine Zettelchen an der Wand verwiesen hat das er 35 EUR dafür nimmt. Habe dann böse mit ihm rumdiskutiert bis ich die Probefahrt umsonst hatte. Sonst wär's wohl doch statt der VFR die K1300S geworden. Denn dieser Händler wollte nix für die Probefahrt ;)

    Gruß Micha

    Mehr - ist weniger ;)

  • Hier geht's doch um reines Ermessen des Händler's :!:

    Es entstehen Kosten für den Händler :!:
    Durch Wartung, Instandhaltung & Wertminderung :!:

    Inwieweit der Händler dies durch einen Obulus für den Verleih rechtfertigt, liegt bei ihm & oder dem Verhältniss zum jeweiligen Kunden...meines Erachtens :!:

    Bei einem Bike-Verleih liegt die Entleihpauschale meistens in Abhängigkeit zum Wert des Bike's, schon klar...
    Aber weil es sich hier ja nur um einen Obulus handelt, sollte man(n) die Rechnerei lassen & lieber mal dankbar sein, dasss überhaupt die Möglichkeit besteht :!:

    Eine kostenfreie Selbstverständlichkeit abzuleiten, halte ich für... (...Überdenkenswert) :S

    ...just my 2cent...

    Every man has a right to his opinion, but no man has a right to be wrong in his facts :!:
    ...just my 2 cent... ;)

  • Ich habe noch nie für eine Probefahrt bezahlt! Habe allerdings auch noch nicht wie Bernd 2000 km auf ein Leihmotorrad geballert. Da würde ich als Händler sehr unfreundlich werden. Aber nur meine Meinung. jeder darf eine andere haben.

    Gruß Claus

    Hallo Claus!
    Doch das wußte er, ich habe ihm auch gesagt was da für km zusammen kommen und er hat mir gesagt... egal.... dafür habe ich ihn einige V4 abgenommen.

    Klar kostet das ihm was, aber er verdiehnt auch an mir.
    Klar nicht jeder kauft sich dort ein Motorrad, sondern fährt dann zum andernen Händler und kauft dort.
    Wer aber eine Goldwing als Vorführer hat, will auch welche verkaufen, wenn er Kunden lockt und dann die Hand aufhält... sorry, das würde ich einmal machen, wenn ich mit ihn finanziell nicht auf ein Nenner komme.

    Munter bleiben!

    Bernd

    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd 2 (29. Mai 2018 um 20:29)

  • Durfte damals 20 € pro Stunde für ne Probefahrt mit der VFR abdrücken, hab auch fast im Strahl gekotzt. Die " Gebühr " hätte ich beim Kauf zurückerstattet bzw. angerechnet bekommen. Habs Zähne knirschend bezahlt und der Händler ( in Freiburg) hat mich seither nie wieder gesehen.
    Trotz allem hege ich aber ein gewisses Verständniss das die Händler versuchen die Kosten fürs Motorrad damit etwas zu kompensieren.
    Mein Händler in St. Georgen fährt da eine weitaus Kundenfreundlichere Schiene und hat mir selbst die F6B persönlich untern Hintern geschoben.

    Es grüsst der Frank

    Zauberei aus V4 wurde R2 8o

  • Ich mache öfter mal ganz gerne markenübergreifende Probefahrten mit Modellen die mir gefallen, oder die mich interessieren. Nicht weil ich mit meinem Motorrad unzufrieden bin, sondern weil ich neugierig bin und es mir Spaß macht.

    Ich habe bis jetzt auch nur einen Händler kennengelernt, der für eine Probefahrt Geld verlangt.
    Dies hat er aber auch direkt vorher gesagt und hat sogar außen, über dem Schild mit den Öffnungszeiten einen entsprechenden Aushang angebracht.

    Er begründet das damit, den "Probefahrtourismus" wie er es nennt, eindämmen zu wollen.
    Durch die Gebühr verspricht er sich, daß die Personen die einen Termin für eine Probefahrt machen, auch ernsthaftes Interesse bzw. Kaufabsicht haben und sich nicht einfach ein Motorrad
    ausleihen, um mal eben mit dem neusten Modell xy ein bis zwei Stunden durch die Gegend zu heizen.

    Da es, soweit ich weiß, in unserem Umkreis nur zwei Niederlassungen gibt, die diese roten, italienischen Donnerbolzen vertreiben, kann ich mir durchaus vorstellen, daß die Anfrage nach Probefahrten dort durchaus hoch ist...

    Die Gebühr für die Probefahrt wird beim Kauf angerechnet und verfällt auch nicht, falls man sich erst ein paar Jahre später zu einem Kauf entschließen sollte.

    Ansonsten kenne ich auch nur die Praxis, Fahrzeug mit vollem Tank mitnehmen und hinterher mit vollem Tank wieder abstellen.

    Ein Ersatzmoped, bei Werkstattaufenthalt / Inspektion musste ich bis jetzt aber auch immer bezahlen.

    Viele Grüße, Markus ;)

    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute. Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang. Konfuzius

  • Ich habe bei meinem HH noch NIE etwas für eine Probefahrt bezahlt ! ... egal ob PKW oder Motorrad ... selbst den Sprit brauchte ich nicht zahlen ... hab dann aber immer was in das Kaffee-Schweinchen geworfen ... :thumbup:

    Allerdings gibt mein HH Maschinen zur Probefahrt auch erst heraus wenn eine "echte" Kaufabsicht zu erkennen ist ... was man in der Regel sehr leicht durch die Vorgespräche herausbekommt ...

    Nebenbei kann man auch Maschinen bei Ihm mieten ... das bewirbt Honda ja sogar daß dies bei den Vertragshändlern möglich ist ... das ist aber eine ganz andere Geschichte und kostet dann natürlich entsprechend ...

    Leihmaschine während Werkstattaufenthalt war bisher (wenn notwendig) auch immer kostenlos ... in der Regel warte ich aber Vor-Ort bei kostenlosem Kaffee oder Kakao und nehme meine Dicke dann auch gleich wieder mit ... :thumbup:

    Ich liebe die Natur ! ... solange Sie asphaltiert ist :D

    Einmal editiert, zuletzt von Dr_Nice (30. Mai 2018 um 00:02)

  • Keine Frage, eine Gebühr für Probefahrten sollte vorher besprochen werden.
    Aber die Gebühr an sich kann ich verstehen. Honda setzt die Händler massiv unter Druck und schreibt ihnen vor
    wieviele Vorführer sie hinstellen müssen. Und das ist mit hohen Kosten verbunden wie Wertverlust und Wartungskosten.
    Und wenn da jetzt etliche mit rum fahren ohne wirkliche Kaufabsicht ist das schon ein echter Kostenfaktor.
    Ich selbst würde meinen Händler auch nie nach einer Probefahrt fragen wenn ich kein Kaufinteresse habe.

    Peter

  • Der Fall ist erledigt. Der Händler hat mir seine Sicht der Dinge erläutert, Verständnis für meine Situation gezeigt und ist auf meinen Vorschlag zur Erstattung meiner Anreisekosten eingegangen. Damit ist dieses Problem aus der Welt.
    Es ging mir, wie gesagt nicht um die Frage, ob Probefahrten kostenfrei zu sein haben, sondern um die VORHERIGE Bekanntgabe eines fälligen Preises. Also um die klare Unterscheidung von Werbung und Produkt.

    Das Thema Probefahrt ist ein eigenes Thema, denke ich. Nicht hinter jeder Probefahrt steht eine klare Kaufabsicht. Gerade beim Thema Goldwing dürfte es sich um einen längeren Entscheidungsprozess handeln. Aber nicht nur dort. Ich habe mal irgendwo eine These gelesen, dass soundsoviel Prozent der Motorradfahrer auf unpassenden Bikes unterwegs sind. Wir hatten in unserer Gruppe selbst einen solchen Fall. Hüftoperiert, aber in eine Benelli Tornante Tre verliebt und diese gekauft! Der Mann wurde nicht glücklich und in Folge die Gruppe auch nicht. Inzwischen wetzt er mit einer CB100R glücklich um die Ecken. Vorher hatte er sich an die Maschine mit diversen Probefahrten "herangearbeitet".
    Auf der anderen Seite gibt es sicher auch den Kunden, der jedem Händler die Story vom Pferd erzählt und die Probefahrten zum Zeitvertreib unternimmt. Das ist für die betroffenen Händler ärgerlich, klar.
    Ich selbst halte es mit dem Thema so, dass ich die Motorräder zur Probe fahre, die mich interessieren. Allerdings sage ich vorher klar und offen meine Motivation. Auch wenn klar ist, dass ich das Modell nicht kaufe. Da gab es noch nie ein Problem, im Gegenteil, meist ergaben sich interessante Fachsimpeleien - und bei der Dicken, die ich anfangs aus optischen Gründen gar nicht mochte, wurde die Probefahrt zum initialen Ereignis. Allerdings hat auch hier die Entscheidung eine ganze Weile gedauert.

  • Ich sehe das noch immer so, das der Hersteller die Vorführer stellen muß!
    Denn der Händler würde gerne verkaufen, aber wenn die eine Vorführerpalette kaufen muß, damit sie den Kunden bedienen kann ... hat der Hersteller keine Interesse das sie Motorräder verkaufen?

    Munter bleiben!

    Bernd

    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel ;)

  • Also ich würde für eine Probefahrt nie was bezahlen!
    Wenn man den Tank wieder voll machen muss ist ja noch ok.
    Wer will denn was verkaufen?
    Der Hersteller/Händler und somit ist das eine Service Leistung.
    Der Händler verdient nach einem Verkauf durch Kundendienst bzw. Ersatzteile auch noch sein Geld.

  • Also ich würde für eine Probefahrt nie was bezahlen!
    ...
    Wer will denn was verkaufen?
    Der Hersteller/Händler und somit ist das eine Service Leistung.

    ...wenn die GRÖSSE des Händler's diese "Selbstverständlichkeiten" rechtfertigt...OK...

    Kleinere Verkaufsbuden müssen da evtl. anders rechnen... :P :D

    Schlussendlich entscheidet der Einzelfall... ;)

    Every man has a right to his opinion, but no man has a right to be wrong in his facts :!:
    ...just my 2 cent... ;)

  • Kleinere Verkaufsbuden müssen da evtl. anders rechnen...

    Schlussendlich entscheidet der Einzelfall...


    Dazu kann ich kurioserweise ein gegenteiliges Beispiel von einem (sehr) kleinen Suzukihändler bei mir aus der Gegend bringen:

    Der stellte mir das - wohlgemerkt vollgetankte - Moped zur Probefahrt hin, drückte mir einen Geldschein in die Hand und fragte mich ganz nett, ob ich nach der Fahrt an der Tankstelle um die Ecke vielleicht wieder volltanken und ihm das Restgeld wiedergeben könnte :!:
    Fand ich total klasse!

    Sollte es jemals eine neue Suzuki werden, werde ich sie definitiv dort kaufen!

    Viele Grüße, Markus ;)

    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute. Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang. Konfuzius